Neuer Regierungschef gesucht Italien: Politische Fronten verhärtet

Rom (dpa). Im Tauziehen um eine Lösung der Regierungskrise in Rom haben sich die politischen Fronten am Donnerstag verhärtet. Die Rechtsparteien unter Führung von Oppositionschef Silvio Berlusconi bekräftigten ihre Forderung nach Neuwahlen. "Die Linke hat keine Mehrheit mehr", sagte ein Sprecher.

Vertreter der Mitte-Links-Parteien sprachen sich dagegen für eine Übergangsregierung aus. Bis zu turnusmäßigen Parlamentswahlen in einem Jahr solle der parteilose Spitzenpolitiker Giuliano Amato (61) das Kabinett leiten. "Wir setzen auf Amato", sagte ein Sprecher.

Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi will die Konsultationen zur Bildung einer neuen Regierung bereits am Karfreitag abschließen. Danach soll die Entscheidung über eine Nachfolge des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Massimo D'Alema fallen. Allerdings verfüge das Mitte-Links-Lager über keine klare Mehrheit, hieß es in Rom.

Die Suche nach einem Ausweg aus der Krise wird von Spekulationen um mögliche Stimmenkäufe überschattet. "Es ist eine Millionen- Abwerbekampagne im Gange, um Stimmen von Abgeordneten für Mitte- Rechts zu gewinnen", zitierte die italienische Zeitung "Il Messaggero" den früheren Minister Clemente Mastella. Er gehört heute mit seiner Gruppe UDEUR dem Mitte-Links-Lager an.

(RPO Archiv)
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