Steht Griechenland vor dem Euro-Aus? EZB bereitet sich angeblich auf Grexit vor
Frankfurt · Die Europäische Zentralbank (EZB) bereitet sich einem Medienbericht zufolge auf einen Ausstieg Griechenlands aus der Währungsunion vor. Mitarbeiter führten demnach bereits interne Planspiele durch, wie der Rest der Euro-Zone zusammengehalten werden könne.
Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Freitag ohne konkrete Quellenangabe. Trotz aller Dementis drängten die Währungshüter die Griechen dazu, endlich Kapitalverkehrskontrollen einzuführen. Die Griechen würden nach Erkenntnissen der EZB täglich mehr als eine Milliarde Euro ins Ausland überweisen.
Die EZB selbst will sich nicht an den Spekulationen über Notfallpläne beteiligen. Ein Sprecher der Notenbank in Frankfurt wollte am Freitag den Bericht von "Spiegel Online" nicht kommentieren.
Sprünge an der Börse
Wenige Stunden vor den Beratungen zur Verlängerung der Griechenland-Hilfen ist der Dax auf ein neues Rekordhoch geklettert. Der deutsche Leitindex stieg am Freitag um bis zu 0,7 Prozent auf 11.081,81 Zähler. Gleichzeitig fiel der Euro zeitweise unter die Marken von 1,13 Dollar. Der Markt sei sehr nervös und reagiere auf alle Neuigkeiten zum Thema Griechenland, sagte ein Händler.
Gleichzeitig vermeldete die Eurogruppe, dass das für 15 Uhr geplante Krisentreffen zu den Griechenland-Hilfen auf 16.30 Uhr verschoben wurde. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras zeigte sich optimistisch für eine Lösung des Schuldenstreits.
Andere Börsianer verwiesen mit Blick auf die Kurskapriolen auch auf den kleinen Verfall, bei dem Optionen auf Indizes und einzelne Aktien auslaufen. Zu dieser Zeit treten meist besonders starke Kursschwankungen auf.
