„Lage nicht unter Kontrolle“ Mehr als 600 Hektar Wald stehen in Brandenburg in Flammen

Jüterbog · Die Hitze hat in Brandenburg zu einem schweren Waldbrand südlich von Berlin geführt. Die Brandenburger wurden schon im vergangenen Jahr hart getroffen.

 Die Wälder in der Nähe von Jüterbog brennen.

Die Wälder in der Nähe von Jüterbog brennen.

Foto: dpa/Julian Stähle

Der Waldbrand in Jüterbog hat sich auf einer Fläche von rund 600 Hektar ausgebreitet. „Die Lage ist nicht unter Kontrolle“, sagte Kathrin Burghardt von der Stadt Jüterbog am Dienstagmittag. Die Winde drehten ständig. Das erschwere die Arbeiten vor Ort. Eine Gefahr für die Anwohner bestehe derzeit nicht. Dennoch sollten Türen und Fenster geschlossen bleiben.

Derzeit versuchen die Einsatzkräfte, den Flammen mit einem Löschhubschrauber der Bundespolizei Herr zu werden. „Wir können wie in jedem Jahr nicht alle Brandherde löschen, da erneut die munitionsbelasteten Flächen brennen“, teilte Jüterbogs Bürgermeister Arne Raue (parteilos) mit. Der Brand in Jüterbog war am Montag ausgebrochen.

Rund 50 Feuerwehrleute bewachten die Brände über Nacht. Das Feuer zu löschen ist laut dem Sprecher nicht möglich, da die Brandorte ehemalige Truppenübungsplätze sind, auf denen Munition liegt, die explodieren kann. „Auf dem Gelände bei Jüterbog wird schon seit Jahrhunderten geschossen, das ist viel zu gefährlich.“

Die Feuerwehrleute könnten nur bestimmte Flächen betreten und von dort aus löschen und die Ausbreitung der Flammen verhindern. Deshalb sollen die betroffenen Flächen jetzt kontrolliert abbrennen. „Das ist ein ganz normales Vorgehen. Da muss man einfach ein bisschen Geduld haben.“

In der Nacht häuften sich in der Regionalleitstelle die Anrufe besorgter Brandenburger und Berliner, die weitere Brände entdeckt haben wollten. Tatsächlich hätten sie aber nur die beiden bereits bekannten Brände gesehen, da die Flammen in der Dunkelheit über weite Strecken zu sehen gewesen seien. Auch in Berlin hatte es am Montag in mehreren Wäldern gebrannt. Das größte Feuer gab es im Grunewald, wo etwa vier Hektar in Flammen standen.

Nahe der Brandstellen in Brandenburg wurde am Montag die höchste Temperatur ganz Deutschlands gemessen. 35,1 Grad waren es in Niedergörsdorf im Landkreis Teltow-Fläming.

Erst im vergangenen Jahr sorgten Waldbrände für Chaos in Brandenburg.

(mja/dpa)
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