"Amerikaner verantwortlich" Sächsischer NPD-Abgeordneter leugnet deutsche Schuld

Dresden (rpo). Die NPD in Sachsen macht mit ihren Provokationen immer weiter. Jetzt hat der Landtagsabgeordnete Klaus-Jürgen Menzel die deutsche Schuld am Zweiten Weltkrieg geleugnet und eine Ausdehnung der Grenzen gefordert.

Er sei der Ansicht, dass der Zweite Weltkrieg den Deutschen von den Amerikanern aufgezwungen wurde, bestätigte Menzel am Dienstag in Dresden auf AP-Anfrage seine zuvor intern geäußerte Meinung.

Gleichzeitig vertrat Menzel die Ansicht, dass die Grenzen der Bundesrepublik nach Westen und Osten verschoben werden müssten. Er forderte ein Deutschland, "dass im Westen an der Maas beginnt und im Osten an der Memel endet".

Für den parlamentarischen Geschäftsführer der Grünen-Landtagsfraktion, Karl-Heinz Gerstenberg, sind die Äußerungen von Menzel ein weiterer Beweis dafür, dass die NPD lückenlos an die Ideologie der NSDAP anknüpfe.

Man solle sich nichts vormachen, warnte er: "Was die Neonazis reden, wenn sie meinen, sie wären unter sich, geht noch weit darüber hinaus", sagte Gerstenberg.

Die NPD-Fraktion hatte erst in der vergangenen Woche im sächsischen Landtag einen Eklat ausgelöst, als die zwölf Abgeordneten während einer Schweigeminute für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft den Plenarsaal verließen.

NPD-Abgeordnete setzten anschließend in Redebeiträgen die Vernichtung der Juden im Dritten Reich und die alliierten Bombenangriffe auf Dresden am 13. Februar 1945 mit dem Wort "Bomben-Holocaust" gleich und leugneten einen Kausalzusammenhang mit dem Angriffskrieg des Deutschen Reichs. Der Vorfall hatte quer durch alle politische Lager Empörung ausgelöst.

(ap)
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