Afghanistan-Einsatz Merkel: Keine Soldaten in den Süden

Hamburg/Berlin (RPO). Angela Merkel bleibt in der Diskussion um die Erweiterung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr hart. Die Bundeskanzlerin (CDU) lehnte erneut eine Entsendung deutscher Truppen in den gefährlichen Süden des Landes ab.

Afghanistan: Welche Länder wieviele Soldaten stellen
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Foto: AP

"Wir sind mit unserer Verantwortung im Norden stark engagiert", sagte sie dem "Hamburger Abendblatt". Der Bundestag habe vor wenigen Monaten ein Mandat für den Einsatz verabschiedet, das bis Oktober gelte. "Daran wird nichts geändert", betonte Merkel. Den Norden Afghanistans zu stabilisieren und aufzubauen sei eine große Herausforderung. "Es ist nicht so, dass da nichts los ist", unterstrich die Kanzlerin.

Das gemeinsame Ziel, "dem Aufbau in Afghanistan noch stärker ein afghanisches Gesicht zu geben", werde auch beim NATO-Gipfel in Bukarest im April intensiv diskutiert, sagte Merkel dem Blatt weiter. Es gehöre "zu einem Bündnis, dass offen über die Erwartungen der Partner aneinander geredet wird und dass jeder deutlich machen kann, was er leisten kann und was nicht".

Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD), sah die Haltung der Bundesregierung zu einer Truppenaufstockung in Afghanistan nach der Rede von US-Verteidigungsminister Robert Gates bei der Sicherheitskonferenz in München gestärkt.

"Es war schon bemerkenswert, dass er indirekt auch etwas Positives über den deutschen Ansatz gesagt hat", sagte Erler dem "Tagesspiegel". Gates' Rede habe "nichts von der scharfen Form" seines Briefs an die NATO-Partner gehabt.

Zugleich betonte Erler, dass Deutschland mit der Entsendung einer schnellen Eingreiftruppe nach Afghanistan "die Obergrenze" erreiche. "Die Diskussion, dass unsere Arbeit im Norden weniger zählt als andere Beiträge, akzeptieren wir nicht", betonte er.

(afp)
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