Wegen impfkritischer Äußerungen Kompletter CDU-Bundesvorstand distanziert sich von Maaßen

Berlin · Gegenwind für das umstrittene CDU-Parteimitglied Hans-Georg Maaßen: In einem einstimmigen Votum verurteilte der Bundesvorstand der Partei am Montag impfkritische Postings des früheren Verfassungsschutzpräsidenten in Online-Netzwerken.

 Hans-Georg Maaßen bei einer Wahlkreisvertreterversammlung in Südthüringen (Archivbild).

Hans-Georg Maaßen bei einer Wahlkreisvertreterversammlung in Südthüringen (Archivbild).

Foto: dpa/Michael Reichel

Das teilte Generalsekretär Paul Ziemiak am Montag mit. Maaßens Wortmeldungen hätten "mit CDU-Politik nichts, aber auch rein gar nichts zu tun", sagte Ziemiak. Die Warnung vor angeblichen Gefahren durch das Impfen seien unwissenschaftlich und gefährlich. "Wir weisen sie auf das Schärfste zurück", sagte Ziemiak.

Dem Vorschlag des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans, Maaßen zum Parteiaustritt aufzufordern, wollte sich Ziemiak nicht anschließen. Der Generalsekretär verwies darauf, dass Maaßen zunächst von der Spitze seines thüringischen CDU-Landesverbands zu einem Gespräch gebeten worden sei.

Maaßen hatte sich im Kurzbotschaftendienst Twitter zu angeblich schädlichen Impfwirkungen geäußert und sich dabei auch auf den umstrittenen Forscher Sucharit Bhakdi berufen. Bhakdi war auch bereits mit antisemitischen Äußerungen aufgefallen.

Auch davon distanzierte sich die CDU-Bundesspitze. "Antisemitische Äußerungen sollten keinen Platz in unserem Land haben", sagte Ziemiak. Solche Inhalte dürften von CDU-Mitgliedern nicht geteilt werden. Der CDU-Bundesvorstand rufe die Menschen zudem ausdrücklich auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.

(felt/AFP)
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