Özdemir richtet sich an die BBC Grüne schämen sich fremd für Westerwelle
Düsseldorf (RPO). Nun sind auch die Grünen auf den Wirbel um die Englisch-Kenntnisse von Guido Westerwelle aufmerksam geworden. In einem Video richtet sich Partei-Vorsitzender Cem Özdemir an den britischen Sender BBC und die englischsprachige Bevölkerung der Welt und bittet um Nachsicht.
Bundestagswahl 2009: Westerwelles großer Tag
Dabei geht er zunächst auf den Vorfall ein, der Westerwelle und seine Englisch-Kenntnisse unlängst zum Gegenstand von Kritik, Spott und jeder Menge Aufmerksamkeit werden ließ. Auf einer Pressekonferenz nach der Bundestagswahl hatte der FDP-Politiker einen britischen Journalisten zurechtgewiesen und abgelehnt, auf eine in englischer Sprache formulierte Frage zu antworten.
"Wir sind hier in Deutschland", hatte Westerwelle noch hinzugefügt und damit eine aufgeregte Diskussion um seine Eignung als Außenminister heraufbeschworen. Auch in der englischen Presse gab es bissige Kommentare. Zeitgleich wurde Westerwelle als "Guido Westerwave" zum neuen Running-Gag-Star im Internet.
"Ich weiß nicht wie es Ihnen erging, als Sie das sahen", kommentierte Özdemir nun vor der Kamera den Vorfall auf Englisch mit deutschem Akzent. Und ergänzt süffisant: "Ich versichere Ihnen, das wird für die nächsten vier Jahre Deutschlands Außenpolitik sein." Wenig überraschend verweist er anschließend auf den ehemaligen grünen Außenminister Joschka Fischer.
Letztlich ist es schon wieder Wahlkampf für 2013, wenn Özdemir sich am Ende in Terminator-Rhetorik versucht: "We'll be back", sagt er für die kommenden Wahlen voraus. "Bitte vergessen Sie nicht: es gibt noch andere Deutsche", schließt er sein kurzes Statement ab, um sich anschließend in eifriger Kumpelhaftigkeit mit "See you guys, take care" zu verabschieden.
Der großen Popularität Westerwelles im Netz wird das keinen Abbruch tun. Seit Tagen kursiert in Blogs und im Kurznachrichtendienst Twitter das Video der Pressekonferenz. Vor allem Aufzeichnungen aus dem Jahr 2006 haben im Netz Kultstatus erreicht. In dem Clip, der unter "Westerwelle talking English" bei Youtube kursiert, philosophiert der FDP-Politiker auf Englisch über die Grundvoraussetzungen eines wirtschaftlich erfolgreichen Staats.
Die Schadenfreude geht sogar so weit, dass seit einigen Tagen ein Spaßvogel unter dem Pseudonym "Westerwave" twittert. Auf Englisch, versteht sich. Hier lesen sich Einträge wie "I am the coming germany outside minister. No one can reach me the water!" oder "I have just a difficult call - some ministers in the CDU think, they can dance on my nose around. That goes me on the alarm-clock. Really!" Nett ist auch: "Today I am early on the legs. A great mountain of work is waiting. On goes!" Auf geht's. Was das Netz sonst noch so an Schabernack mit Westerwelle treibt, lesen Sie >>>hier.
