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Debatte um richtige Impfstrategie Bietet Astrazeneca bald allen Senioren an!

Meinung | Düsseldorf · Die Ständige Impfkommission empfiehlt den Impfstoff von Astrazeneca bislang nur für Menschen unter 65, hat aber angekündigt, ihre Empfehlung wegen aktueller Erkenntnisse rasch zu ändern. Und das ist gut so.

 Die Impfstoffe von AstraZeneca (Symbolbild).

Die Impfstoffe von AstraZeneca (Symbolbild).

Foto: dpa/Michael Reichel

Es ist gut, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) wohl bald empfiehlt, den Impfstoff von Astrazeneca auch Menschen ab 65 Jahren anzubieten. Das kann laut SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach viele Leben retten; es kann den Stau bei der Impfstoffverteilung in Deutschland deutlich verkleinern und damit helfen, Wirtschaft und allgemeines Leben schneller zu öffnen.

Die Stiko reagiert auf neue Erkenntnisse, und das ist zu loben. Als sie Ende Januar verkündete, den Impfstoff vorerst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren zu empfehlen, hatte das nur einen Grund: Astrazeneca und die Universität Oxford hatten darauf verzichtet, den Impfstoff auch bei Senioren breit zu testen. Das hatte zwar die EU und Großbritannien nicht von einer Empfehlung abgehalten, aber die Stiko verweigerte die Empfehlung für Ältere mangels valider Daten.

Jetzt hat sich die Lage geändert. In Schottland  wurden zwischen dem 8. Dezember und dem 15. Februar knapp eine halbe Million Menschen mit Astrazeneca geimpft.  Das Resultat ist überzeugend, wie eine vorläufige Studie zeigt:  Bei den über 80-Jährigen ging das Risiko, wegen Covid-19 ins Krankenhaus zu müssen, in der vierten Woche nach der Erstimpfung um durchschnittlich 81 Prozent zurück. Ein „extrem vielversprechendes“ Ergebnis, sagte der Präsident der britischen Gesellschaft für Immunologie, Arne Akbar. Und von auffallend schlimmen Nebenwirkungen der Astrazeneca-Impfungen ist aus Schottland und dem Rest Großbritanniens nichts zu hören.

Diese Fakten machen eine Kehrtwende der Stiko fast zwingend. Wenn gleichzeitig viele der nicht verimpften Dosen unbürokratisch an weitere Gruppen verteilt werden, ist auch das eine gute Idee – aber nur wenn es eine schnelle Versorgung der Älteren nicht verhindert.

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