Der "Mallorca-Rentner" ist eine Mär

Das Bild vom braun gebrannten Rentner, der unter der Sonne des Südens seinen Lebensabend genießt, ist eine Mär. Das zeigen die aktuellen Daten der Rentenversicherung. Dennoch werden 1,7 Millionen Renten Monat für Monat ins Ausland überwiesen. Das liegt daran, dass die Menschen ihren Lebensabend eben gerne in der Heimat verbringen. Dies trifft auf die Spanier und Italiener zu, die in den 50er und 60er Jahren in Deutschland als Gastarbeiter lebten, wie sie damals genannt wurden. Es gilt aber auch für die deutschen Rentner. Nur einer von 100 entscheidet sich für ein Leben im Ausland. Dafür gibt es Gründe: Die Überweisung der Rentenversicherung ins Ausland ist zwar unkompliziert. Aber schon bei der Besteuerung wird es für viele Senioren schwierig. Denn auch Kleinstrenten werden im Ausland besteuert. Für die Gesundheitsversorgung wird nur eine Pauschale gezahlt. Viele Senioren fühlen sich deshalb im deutschen Gesundheitssystem besser aufgehoben.

Interessanterweise bilden die Türken eine Ausnahme. Im Rentenalter bleiben mehr in Deutschland, als in die Heimat zurückkehren. Darauf werden sich Pflegeheime und Kliniken in Zukunft noch mehr einstellen müssen.

(qua)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort