„Dieser Präsident versucht, die Wahl zu stehlen“ Joe Biden traut Donald Trump Wahlbetrug im November zu

Washington · Während die USA vor großen Herausforderungen stehen - Pandemie, Proteste, eine schlechte Wirtschaftslage - rückt die Präsidentschaftswahl näher. Der voraussichtliche Kandidat der Demokraten befürchtet, dass Trump eine mögliche Niederlage nicht anerkennt.

 Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden.

Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden.

Foto: AP/Matt Slocum

Joe Biden befürchtet einen möglichen Wahlbetrug durch US-Präsident Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl im November. „Meine größte Sorge: Dieser Präsident versucht, diese Wahl zu stehlen“, sagte der voraussichtliche Kandidat der Demokraten in einer Folge der Sendung „The Daily Show with Trevor Noah“. Eine Sprecherin Trumps wies den Verdacht zurück.

„Dies ist ein Typ, der gesagt hat, alle Briefwahlen sind betrügerisch, per Brief wählen, während er hinter seinem Schreibtisch im Oval Office sitzt und seinen Briefwahlschein ausfüllt, um bei der Vorwahl zu wählen“, sagte Biden.

Innerhalb von 24 Stunden hatte Biden seine Rhetorik gegenüber Trump verschärft. Sein Wahlkampfteam organisierte eine Petition auf Facebook, um die Verbreitung von Fehlinformationen zu verhindern. Und er veröffentlichte einen Plan, die Wirtschaft wiederzubeleben, auf eine Art, bei der US-Bürger nicht zwischen ihrer Gesundheit und ihrer Lebensgrundlage entscheiden müssten, wie Biden sagte.

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Auf die Frage, ob er darüber nachgedacht hat, was passieren würde, falls Trump sich weigert, das Präsidentenamt aufzugeben, falls er nicht wiedergewählt wird, antwortete Biden: „Habe ich“, und dass das Militär einschreiten könnte, um eine friedliche Machtübergabe zu gewährleisten. „Ich bin absolut überzeugt, dass sie ihn sehr schnell aus dem Weißen Haus eskortieren würden“, sagte er.

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, erwiderte, dies sei „eine lächerliche Aussage“. Sie sagte dem Sender Fox News: „Überlassen Sie es den Demokraten, dort hinauszugehen und sich in Szene zu setzen und diese Verschwörungstheorien vorzubringen.“

Trump hat verstärkt behauptet, dass Briefwahlen die Wahrscheinlichkeit von Betrug erhöhten, obwohl es dafür kaum Belege gibt und er selbst bereits per Brief gewählt hat. Viele US-Bundesstaaten setzen auf Briefwahlen, um Coronavirus-Ansteckungen zu vermeiden.

Inmitten der Pandemie, der Proteste gegen rassistische Polizeigewalt und wirtschaftlicher Unsicherheit versucht Biden ein Kontrastprogramm zu Trumps Führungsstil zu fahren. „Trump hat praktisch einen Ein-Punkt-Plan: Geschäfte öffnen“, sagte Biden am Donnerstag bei einem Runden Tisch in Philadelphia. Der Plan „tut nichts, um Arbeiter zu schützen, Geschäfte offen zu halten und zweitens tut er sehr wenig um das Vertrauen der Konsumenten zu erhöhen“. Sollte er gewählt werden, verspricht Biden unter anderem Tests und Schutzausrüstung für Menschen zu garantieren, die zur Arbeit zurückkehren. Diskriminierung gegen Ältere und andere Risikogruppen will er verbieten.

(mja/dpa)
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