Grenze zu Mexiko USA wollen Migration aus Mittelamerika mit Wirtschaftshilfe eindämmen

Washington · Die meisten illegalen Grenzübertritte in den USA finden auf Flughäfen statt. Vom Weg über die Grenze zu Mexiko will die US-Regierung die Menschen nun mit anderen Mitteln abhalten als mit einem Mauerbau.

 Migranten aus Nicaragua und Guatemala werden nach der Einreise in die USA von der amerikanischen Grenzpolizei festgehalten (Archivfoto vom 29.4.2021).

Migranten aus Nicaragua und Guatemala werden nach der Einreise in die USA von der amerikanischen Grenzpolizei festgehalten (Archivfoto vom 29.4.2021).

Foto: dpa/Cheney Orr

Die US-Regierung will die wirtschaftliche Entwicklung in Mittelamerika fördern, um illegale Migration von dort in die Vereinigten Staaten einzudämmen. Bei einer Videoschalte mit dem mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador am Freitag sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris verschiedene Schritte zu, um den Handel und die wirtschaftliche Lage in der Region zu verbessern, wie das Weiße Haus mitteilte. Harris und López Obrador betonten auch ihren gemeinsamen Willen, im Kampf gegen Schmuggel und Menschenhandel enger zusammenzuarbeiten, um kriminelle Netzwerke zu zerschlagen.

López Obrador sagte in seinem Eingangsstatement: „Sie können auf uns zählen.“ Sein Land werde beim Migrationsthema helfen. Es gebe an dieser Stelle viele Übereinstimmungen.

Die überwiegende Mehrheit derjenigen, die über Mexiko in die USA einzureisen versuchen, stammt entweder aus Mexiko selbst oder aus einem der mittelamerikanischen Staaten Guatemala, Honduras und El Salvador. Diese Länder leiden unter Gewalt, Korruption und Armut sowie auch Dürre und Unterernährung. Hinzu kommen die Folgen zweier verheerender Hurrikans im November.

Die Zahl der Migranten und Flüchtlinge, die über die Südgrenze in die USA gelangen wollen, ist zuletzt deutlich angestiegen. Unter den Migranten befinden sich auch viele unbegleitete Minderjährige.

US-Präsident Joe Biden steht wegen der steigenden Zahlen unter zunehmendem Druck. Die Republikaner beschuldigen den Demokraten, mit seiner liberaleren Migrationspolitik eine Krise ausgelöst zu haben. Der republikanische Ex-Präsident Donald Trump hatte eine harte Abschottung der Südgrenze zu einer seiner Prioritäten gemacht.

Im März hatte Biden die Eindämmung der Migration aus Mittelamerika in die Hände seiner Stellvertreterin gelegt. Harris soll die diplomatischen Bemühungen mit den Ländern in der Region anführen und Wege ausfindig machen, um die Menschen davon abzuhalten, sich auf den Weg in Richtung USA zu machen.

(peng/dpa)
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