Delegiertenstimmen sicher Joe Biden vor Nominierung zum demokratischen Präsidentschaftskandidaten

Washington · Der Präsidentschaftskandidatur des US-Demokraten Joe Biden steht nichts mehr im Wege: Der ehemalige Vizepräsident unter Barack Obama teilte mit, er habe sich nach den jüngsten Vorwahlen die für die Nominierung nötigen 1991 Delegiertenstimmen gesichert.

 Joe Biden (Archiv).

Joe Biden (Archiv).

Foto: AP/Gerry Broome

Bidens offizielle Nominierung als Präsidentschaftskandidat galt bereits seit dem Ausscheiden des Senators Bernie Sanders aus den Vorwahlen der Demokraten als so gut wie gesichert. Mitte August soll die Nominierung auf einem Parteitag der Demokraten vonstatten gehen.

„Leute, heute haben wir die 1991 Delegiertenstimmen gesichert, die wir brauchen, um die demokratische Nominierung zu bekommen“, richtete sich Biden im Kurzbotschaftendienst Twitter an seine Anhänger. „Ich werde jeden Tag darum kämpfen, eure Stimmen zu verdienen, damit wir gemeinsam den Kampf um die Seele dieser Nation gewinnen können.“

Die USA werden derzeit von einer Welle an Protesten gegen Rassismus erschüttert. Hintergrund ist der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis.

„Dies ist eine schwierige Zeit in der amerikanischen Geschichte. Und Donald Trumps wütender und spaltender Politikstil ist keine Antwort“, schrieb Biden in einem Online-Beitrag. „Das Land schreit nach Führung. Einer Führung, die uns vereinen kann“, schrieb Biden weiter.

Biden hatte den Tod Floyds zuvor als „Weckruf für unsere Nation“ bezeichnet und Trump vorgeworfen, die USA zu einem „von alten Vorurteilen und neuen Ängsten zerrissenen Schlachtfeld“ zu verwandeln. Der 77-Jährige versprach, sich im Falle seiner Wahl ins Weiße Haus gegen „systematischen Rassismus“ stark zu machen. Laut der Website RealClearPolitics liegt Biden in den landesweiten Umfragen im Schnitt aktuell 7,1 Prozentpunkte vor Trump.

Erwartet wird, dass Biden bald seine Vizekandidatin für das Präsidentschaftsrennen bekannt geben wird. Als Favoritin für den wichtigen Posten gilt die Senatorin Kamala Harris. Die 55-jährige Ex-Anwältin mit jamaikanischen und indischen Wurzeln hatte sich selbst um die demokratische Präsidentschaftskandidatur beworben und unterstützt seit ihrem Ausscheiden aus dem Vorwahlkampf Biden.

(hebu/AFP)
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