Vorwürfe an Russland Wolodymyr Selenskyj zeigt sich nach Frontbesuch in Charkiw erschüttert

Charkiw · Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die umkämpfte Region Charkiw im Osten des Landes besucht. Am Sonntag im offiziellen Telegram-Kanal des Präsidenten verbreitete Videoaufnahmen zeigten Selenskyj dabei, wie er Soldaten auszeichnete, die die zerstörte Infrastruktur in Charkiw inspizierten.

 Wolodymyr Selenskyj (vorne, 2.v.r) bei seinem Besuch in der vom Krieg betroffenen Region Charkiw mit lokalen Beamten.

Wolodymyr Selenskyj (vorne, 2.v.r) bei seinem Besuch in der vom Krieg betroffenen Region Charkiw mit lokalen Beamten.

Foto: dpa/--

Nach einem unangekündigten Besuch in der umkämpften Region Charkiw im Osten des Landes zeigte sich Selenskyj erschüttert. „Schwarze, ausgebrannte, halb zerstörte Wohnhäuser blicken mit ihren Fenstern nach Osten und Norden - dorthin, von wo die russische Artillerie schoss“, sagte er in einer Videobotschaft. Russland habe nicht nur die Schlacht um Charkiw, sondern auch um Kiew und den Norden der Ukraine verloren. „Es hat seine eigene Zukunft und jede kulturelle Bindung zur freien Welt verloren. Sie sind alle verbrannt.“

Es ist der erste bekannte Besuch Selenskyjs im Frontgebiet im Osten des Landes seit Kriegsbeginn.

Selenskyj dankte den Soldaten für ihren Einsatz. „Ich bin grenzenlos stolz auf unsere Verteidiger. Jeden Tag kämpfen sie unter Einsatz ihres Lebens für die Freiheit der Ukraine“, so der Präsident.

Während Selenskyj sich von der Militärführung einen Bericht über die operative Lage an der Front geben ließ, sprach er mit Gouverneur Oleh Synehubow über die Schäden an zivilen Objekten in der Region. Laut Synehubow wurden in Charkiw und Umland mehr als 2000 Häuser zerstört. Immer noch sind 31 Prozent des Territoriums unter russischer Kontrolle. Die ukrainische Gegenoffensive im April und Mai habe zur Befreiung von fünf Prozent des Gebiets beigetragen, sagte Synehubow.

(dni/felt/dpa)
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