Atomkonflikt Irans Präsident wünscht seinen Gegnern den Tod

Teheran (rpo). Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad lässt die weltweite Kritik an seinen Atomplänen kalt. Er wettert gegen die internationale Gemeinschaft und wünscht seinen Gegner den Tod.

Der Konflikt um Irans Atomanlagen
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Foto: AP

Ahmadinedschad betonte laut der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA, der Iran sei "eine Atommacht und spricht mit anderen von der Position eines nuklearen Landes aus". Jeder, der verärgert über die Ambitionen Teherans sei, solle "an diesem Ärger sterben", wurde der Staatschef weiter zitiert.

Die Welt müsse Teheran als Atommacht behandeln, forderte Präsident Mahmud Ahmadinedschad am Donnerstag kurz nach dem Eintreffen von IAEA-Chef Mohamed ElBaradei in Teheran. Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde erklärte, er sehe trotz der jüngsten Entwicklungen gute Chancen auf eine diplomatische Lösung.

"Die Zeit für eine politische Lösung ist gut und der Weg sind Verhandlungen", sagte ElBaradei nach seiner Ankunft am Mittwochabend. Er hoffe, dass der Iran die Forderungen der Staatengemeinschaft erfülle. ElBaradei will in den kommenden Tagen mit Regierungsvertretern über das umstrittene Atomprogramm beraten. Zweck seiner Reise sei es, verbliebene Unklarheiten auszuräumen, sagte der IAEA-Chef. Er äußerte die Hoffnung, Teheran zu vertrauensbildenden Maßnahmen - insbesondere die Aussetzung der Urananreicherung - bewegen zu können.

Auch China schaltete sich in den Konflikt ein: Die Regierung werde am (morgigen) Freitag einen Sonderbotschafter in den Iran und nach Russland entsenden, erklärte das Außenministerium in Peking. Der Besuch werde bis zum kommenden Dienstag dauern. Die Regierung hoffe auf eine Lösung durch Dialog und Diplomatie.

Die französische Regierung kündigte eine harte Linie im UN-Sicherheitsrat an, sollte der Iran die Forderungen der internationalen Gemeinschaft nicht erfüllen. In dem Fall werde das UN-Gremium seiner Verantwortung gerecht werden und die "notwendigen Maßnahmen" ergreifen, erklärte Außenminister Philippe Douste-Blazy im RTL-Radio. Frankreich sei sehr beunruhigt über die Äußerungen Teherans über Erfolge beim Ausbau des Atomprogramms, die den Forderungen der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA und des Weltsicherheitsrats diametral entgegenliefen. Keine zivile Nutzung der Kernenergie rechtfertige die Urananreicherung, sagte der Außenminister.

Ahmadinedschad hatte am Dienstag erklärt, iranische Wissenschaftler hätten erstmals erfolgreich Uran für die Herstellung von Kernbrennstoff angereichert. Am Mittwoch hatte die iranische Regierung angekündigt, die gerade begonnene Urananreicherung noch erheblich auszuweiten. Dabei sollen nach Angaben der Atombehörde bis zu 54.000 Zentrifugen zum Einsatz kommen.

(ap)
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