Atomkonflikt In zwei Jahren kann Iran die Atom-Bombe bauen

Berlin (RP). Der Iran sieht sich wissenschaftlich und technisch in der Lage, binnen zwei Jahren eine Atombombe zu bauen. "Aber wir werden das nicht machen, weil wir ausschließlich friedliche nukleare Technologien entwickeln", sagte in Moskau ein namentlich nicht genannter Diplomat der Islamischen Republik der Nachrichtenagentur Itar-Tass.

Der Konflikt um Irans Atomanlagen
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Foto: AP

Die Bundesregierung reagierte alarmiert auf die Meldung des Iran, das Land habe erstmals erfolgreich Uran angereichert und gehöre nun zur Gruppe der Staaten mit Atomtechnologie. Man beobachte diese Entwicklung "mit großer Sorge", sagte Vize-Regierungssprecher Steg. Er sprach von einem "weiteren Schritt in die falsche Richtung". Irans Führung sei offenbar nicht bereit, den "Weg der Selbstisolation" zu verlassen.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes verwies auf die laufende 30-Tage-Frist des UN-Sicherheitsrats. Der hatte in einer einstimmigen Resolution dem Iran Ende März eine vierwöchige Frist gesetzt, seine Aktivitäten zur Urananreicherung zu beenden. Die Resolution ließ aber offen, ob es dann zu Sanktionen kommt.

US-Außenministerin Rice appellierte an den UN-Sicherheitsrat, Ende April "starke Maßnahmen" gegen den Iran zu ergreifen. Der Start der Uran-Anreicherung sei ein "klarer Verstoß" gegen die Vereinbarungen mit der EU-Troika aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Die Bundesregierung war bemüht, in dieser "sehr schwierigen Phase" den Konflikt nicht zuzuspitzen. Sie appellierte an den Iran, ein Signal zu geben und alle Aktivitäten zur Uran-Anreicherung einzufrieren. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes verwies auf ein Inspektorenteam der Internationalen Atomenergiebehörde, das sich derzeit im Iran aufhält.

Auch die Regierung in Moskau forderte in einer nahezu wortgleichen Erklärung seinen traditionellen Verbündeten Iran auf, Arbeiten an der Uran-Anreicherung zu stoppen.

(alfa)
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