Fünf Jahre früher als geplant Großbritannien will ab 2035 keine Benzin- und Dieselautos mehr zulassen

London · In Großbritannien gibt es aber 2035 keine neuen Diesel-, Benzin- und Hybrid-Autos mehr. Man werde den Stopp der Neuzulassungen fünf Jahre vorziehen, kündigte Boris Johnson an.

 Boris Johnson bei einer Rede Anfang Februar.

Boris Johnson bei einer Rede Anfang Februar.

Foto: dpa/Frank Augstein

Im Kampf gegen den Klimawandel hat Großbritanniens Premierminister Boris Johnson am Dienstag ein Verkaufsverbot für neue Benzin- und Dieselfahrzeuge in seinem Land ab 2035 angekündigt. Bei der Auftaktveranstaltung für die im November stattfindende UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow forderte Johnson andere Länder auf, sich Großbritannien anzuschließen und sich zur Klimaneutralität bis 2050 zu verpflichten. „Das ist es, was wir von Glasgow wollen“, betonte der Premierminister.

In Glasgow wird dieses Jahr die Weltklima-Konferenz stattfinden, auf der sich die Staatengemeinschaft auf neue, ehrgeizigere Ziele verpflichten soll, um den Pariser Weltklimavertrag zu erfüllen. In Großbritannien sind derzeit noch 90 Prozent der Neuzulassungen Diesel oder Benziner.

Johnsons Plan sieht vor, das Verbot um fünf Jahre vorzuziehen und auch Hybridautos mit einzuschließen. An der Seite seines italienischen Kollegen Giuseppe Conte und des bekannten Naturforschers David Attenborough forderte Johnson in Glasgow auch eine Umkehr beim „verheerenden Verlust an Lebensräumen und Arten“.

Großbritannien hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Auch die britische Luftfahrtindustrie verpflichtete sich am Dienstag zu diesem Ziel. Es wird von der Organisation "Sustainable Aviation" unterstützt, zu der der Londoner Flughafen Heathrow, die Fluggesellschaften British Airways und EasyJet, die Hersteller Airbus und Boeing sowie der Triebwerkshersteller Rolls-Royce gehören. Mit der Verpflichtung sichern die Unternehmen zu, trotz des zu erwartenden Wachstums des Luftverkehrs um 70 Prozent bis 2050 das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.

Der Sektor setzt auf den Einsatz effizienterer und weniger energie-intensiver Flugzeuge sowie Motoren und auf die Verwendung von weniger klimaschädlichen Treibstoffen. Jedoch sind die Technologien in diesem Sektor teilweise noch nicht vorhanden.

Umweltschutzorganisationen werfen der Luftfahrtindustrie Augenwischerei vor, denn ein großer Teil des Klimaneutralitätsziels soll durch die Unterstützung von grünen Projekten, insbesondere im Bereich der Wiederaufforstung oder der erneuerbaren Energien, erreicht werden.

Frankreich will Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2040 nicht mehr genehmigen. Norwegen peilt schon ab 2025 an, nur noch Autos ohne CO2-Emissionen zuzulassen.

(lukra/Reuters/AFP)
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