Historischer Gipfel in Singapur Kim und Trump laufen sich zwei Tage lang warm

Singapur · Ganze zwei Tage vor ihrem historischen Gipfel sind Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump in Singapur eingetroffen. Kim erreichte den Stadtstaat am Nachmittag, am Abend kam Trump auf direktem Weg vom G7-Treffen an.

 Donald Trump, Präsident der USA, winkt bei seiner Ankunft in Singapur.

Donald Trump, Präsident der USA, winkt bei seiner Ankunft in Singapur.

Foto: dpa/-

Im Mittelpunkt des ersten Treffen zwischen einem amtierenden US-Präsidenten und einem Machthaber aus Pjöngjang steht die atomare Abrüstung Nordkoreas - und ein dauerhafter Friede auf der koreanischen Halbinsel.

Kim landete mit einer Maschine von Air China auf dem Flughafen Changi in Singapur. Nach Angaben des Online-Dienstes Flightradar24 war das Flugzeug am Sonntagmorgen (Ortszeit) in Pjöngjang gestartet und zunächst in Richtung Peking geflogen. Unterwegs änderte die Maschine demnach die Flugnummer und drehte nach Süden Richtung Singapur ab.

Kim wurde in einer Limousine eskortiert von mehr als 20 Fahrzeugen ins Stadtzentrum gebracht. Dort kam er mit Singapurs Präsident Lee Hsien Loong zusammen, um den Gipfel mit Trump vorzubereiten. Im Anschluss an das Gespräch sagte Kim: "Wenn der Gipfel ein Erfolg wird, werden die Bemühungen Singapurs in die Geschichte eingehen."

Trump hatte zuvor am G7-Treffen in Kanada teilgenommen. Er hatte das Treffen am Samstag vorzeitig verlassen, um an Bord der US-Präsidentenmaschine Air Force One nach Singapur zu fliegen.

Trump spricht von einmaliger Gelegenheit und Neuland

Vor seinem Abflug sagte der US-Präsident, seine Begegnung mit Kim sei eine "einmalige Gelegenheit" für eine Annäherung mit dem jahrzehntelang isolierten Nordkorea. Das erste Treffen dieser Art sei "im wahrsten Sinne des Wortes Neuland, aber ich bin wirklich zuversichtlich".

Er gehe davon aus, dass er bei der Zusammenkunft in Singapur innerhalb "der ersten Minute" wissen werde, ob Kim es ernst meine und zu einer Einigung bereit sei. Es werde sich vermutlich sehr schnell herausstellen, ob bei dem Treffen etwas "aus meiner Sicht Positives" zu erwarten sei, sagte der US-Präsident. Sollte dies nicht der Fall sein, werde er "nicht meine Zeit verschwenden".

Die USA hoffen, Nordkorea langfristig zur atomaren Abrüstung bewegen zu können. Pjöngjangs Atomprogramm steht seit Jahren im Zentrum des Konflikts zwischen den USA und Nordkorea. Kim hatte sich im Vorfeld des Gipfels zur Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel bekannt. Unklar blieb jedoch, was genau er damit meinte. Zudem forderte er für den möglichen Abbau seines Atomprogramms Sicherheitsgarantien von den USA.

Der Gipfel in Singapur wird begleitet von massiven Sicherheitsvorkehrungen vor Ort. Die Gegend um das "Capella"-Hotel erklärten die Behörden zur Sicherheitszone. Die Gegend um das "Capella"-Hotel erklärten die Behörden zur Sicherheitszone. Der Polizei ist die Durchsuchung von allen Menschen erlaubt, die in diesen Tagen in diese Zone hinein wollen.

In der ganzen Stadt wird mit einem Großaufgebot an Sicherheitskräften gerechnet. Zentrale Plätze sollen komplett abgeriegelt und Straßen gesperrt werden. Da die Behörden auch den Luftraum sperrten, dürfte es am Flughafen Changi zu Verspätungen kommen.

(felt/AFP)
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