Kampf gegen den Terror EU will Moscheen kontrollieren

Venedig (RPO). Im Kampf gegen den Terror will die Europäische Kommission Moscheen kontrollieren lassen. Länderübergreifend sollen die Glaubenshäuser einer Bestandsaufnahme unterzogen werden. Dabei soll untersucht werden, wie sich die Moscheen finanzieren und wie Imame ausgebildet sind. Die sechs größten Länder der EU haben sich am Samstag hinter diese Pläne gestellt.

Für Deutschland nahm Innenminister Wolfgang Schäuble an der Konferenz teil, auch US-Heimatschutzminister Michael Chertoff kam nach Venedig. Der italienische Ressortchef Guiliano Amato sagte, Europa habe reichlich Erfahrung mit dem "Missbrauch von Moscheen, die anstatt Orte des Gottesdienstes zu sein, für andere Zwecke gebraucht werden". Das EU-Projekt soll Imame ausfindig machen, die einen radikalen Islam predigen.

EU-Innenkommissar Franco Frattini sagte nach einer Konferenz in Venedig, im Rahmen des Projekts solle die Rolle der Imame, ihre Ausbildung, ihre Fähigkeit, sich in der Landessprache auszudrücken, und die Finanzierung der Moscheen untersucht werden.

Die Vertreter Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Spaniens und Polens äußerten sich zudem besorgt über den Drogenschmuggel. Sie wollen mit afrikanischen Staaten zusammenarbeiten, um eine neue Kokain-Route von Kolumbien über Afrika nach Europa zu unterbinden. So sollen in Lissabon und Gibraltar zwei Stützpunkte eingerichtet werden, von denen aus der Kampf gegen den Drogenhandel koordiniert wird.

(ap)
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