Fall Edward Snowden Barack Obama blitzt bei Wladimir Putin ab

München · Die von den USA geforderte Auslieferung des früheren Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden stößt in Russland weiterhin auf taube Ohren. US-Präsident Barack Obama telefonierte nach Angaben des Weißen Hauses am Freitag mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin wegen des Streitfalls, konnte anschließend aber keinen Durchbruch verkünden.

Fall Edward Snowden: Barack Obama blitzt bei Wladimir Putin ab
Foto: dpa, Tanya Lokshina , Human Rights Wa

Neben der Affäre um den flüchtigen Computerspezialisten, der seit drei Wochen im Transitbereich des Moskauer Flughafens Scheremetjewo festsitzt, sprachen die Staatschefs demnach auch über Sicherheitsvorkehrungen gegen Terroranschläge bei den Olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sotschi.

Zuvor hatte Snowden verkündet, nun doch vorübergehend Asyl in Russland beantragen zu wollen. Der von den USA wegen der Enthüllung geheimer Überwachungsprogramme per Haftbefehl gesuchte 30-Jährige sagte bei einem Treffen mit Bürgerrechtsaktivisten in Moskau, er wolle in Russland bleiben, bis er nach Lateinamerika ausreisen könne. Seine brisanten Enthüllungen halte er nach wie vor für richtig.

Keine "Propaganda-Plattform" für Snowden

Die USA warnten Russland davor, das Asylgesuch anzunehmen. Snowden dürfe nicht zu einer "Propaganda-Plattform" verholfen werden, sagte Obamas Sprecher Jay Carney. Durch eine Asyl-Gewährung würde Moskau seinen bisherigen Erklärungen widersprechen, in dem Fall neutral zu sein.

Snowden hatte durch die Enthüllung geheimer Programme zur Überwachung der globalen Telefon- und Internetkommunikation weltweit für Aufsehen gesorgt. Er war zunächst nach Hongkong gereist und dann auf der Weiterreise in Moskau gestrandet, da die US-Behörden seine Papiere für ungültig erklärten.

Snowden beantragte in mehr als 20 Ländern Asyl, darunter auch vergeblich in Deutschland. Während die meisten Länder ablehnten, boten ihm Venezuela, Nicaragua und Bolivien Zuflucht an.

(AFP)
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