Drohender Staatsbankrott Auch Rumänien braucht Notkredit

Brüssel (RPO). Das ernorme Ausmaß der weltweiten Finanzkrise wird immer deutlicher: Nach Ungarn und Lettland muss die EU voraussichtlich auch Rumänien mit einem Notkredit vor dem drohenden Staatsbankrott bewahren.

EU-Wirtschaftskommissar Joaquín Almunia teilte am Montagabend mit, er erwarte ein offizielles Hilfsgesuch der rumänischen Regierung. "Wir sind bereit, in allen Fällen, in denen Unterstützung benötigt wird, zu reagieren, wie es bei Rumänien der Fall sein könnte, sobald wir ein Schreiben der rumänischen Regierung erhalten", sagte Almunia nach Beratungen der Eurogruppe in Brüssel.

Die rumänische Zentralbank hatte bereits Ende Februar erklärt, das Land werde die EU und den Internationalen Währungsfonds um Hilfe bitten. Zahlen wurden bislang nicht genannt. Almunia zeigte sich zuversichtlich, dass die für solche Rettungsaktionen derzeit noch verfügbaren Mittel in Höhe von 15 Milliarden Euro ausreichten: "Wir haben mehr als genug Reserven, um Rumänien zu helfen", sagte Almunia.

Die EU-Kommission darf zur Unterstützung von Staaten außerhalb der Eurozone, die von Zahlungsunfähigkeit bedroht sind, Darlehen im Umfang von bis zu 25 Milliarden Euro aufnehmen und diese an die betroffenen Länder weiterreichen. Ungarn erhielt bereits einen EU-Kredit über 6,5 Milliarden Euro, Lettland bekam 3,1 Milliarden Euro. Es stehen also noch rund 15 Milliarden Euro zur Verfügung.

"Ich hoffe, dass es keinen Grund geben wird, über die gegenwärtige Obergrenze hinauszugehen", sagte Almunia. Der österreichische Finanzminister Josef Pröll hatte zuvor gewarnt: "Wahrscheinlich werden die 25 Milliarden Euro nicht ausreichen, wenn die Entwicklung so weitergeht."

(AP)
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