Rede vor der UN-Vollversammlung Ahmadinedschad spricht von "unzivilisierten Zionisten"

New York · In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung hat Ahmadinedschad dem Westen die Bedrohung seines Landes mit Atomwaffen vorgeworfen.Insgesamt fiel die Rede des iranischen Präsidenten jedoch ungewöhnlich moderat aus.

 Die letzte Rede des iranischen Präsidenten vor der UN-Vollversammlung fiel unerwartet moderat aus.

Die letzte Rede des iranischen Präsidenten vor der UN-Vollversammlung fiel unerwartet moderat aus.

Foto: dapd, John Minchillo

Die "Einschüchterung" durch die westlichen Mächte mit Massenvernichtungswaffen sei "vorherrschend" geworden, sagte Ahmadinedschad am Mittwoch in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York. Ein "klares Beispiel" dafür seien die Angriffsdrohungen aus Israel im Streit um das iranische Atomprogramm.

Ahmadinedschad bezeichnete die Israelis in seinen länglichen Ausführungen als "unzivilisierte Zionisten", verzichtete anders als in den Vorjahren aber auf Provokationen zum Holocaust. Die Rede war Ahmadinedschads vorerst letzter Auftritt bei der UN-Vollversammlung, seine Amtszeit als iranischer Präsident endet im kommenden Jahr.

Die USA hatten vor Ahmadinedschads Auftritt angekündigt, die Rede zu boykottieren. Ahmadinedschad nutze die Reise zur UNO lediglich dazu, "paranoide Theorien und abscheuliche Verunglimpfungen zu Israel" zu verbreiten, teilte die UN-Vertretung der USA mit. Zudem sei es "besonders ungünstig", dass Ahmadinedschad am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur rede. Auch die israelischen UN-Vertreter blieben der Rede fern.

Moderate letzte Rede

Insgesamt, hat sich Irans Präsident in seiner halbstündigen Rede vor der UN-Vollversammlung mit Angriffen auf den Westen und Israel jedoch weitgehend zurückgehalten. Anders als bei anderen öffentlichen Auftritten verzichtete Ahmadinedschad am Mittwoch in New York auf antisemitische oder antiwestliche Ausfälle oder die Leugnung des Holocausts. Der iranische Präsident ging mit keinem Wort auf den Bürgerkrieg in Syrien ein. Der Iran ist Verbündeter von Syriens Machthaber Baschar al-Assad. Die USA und Israel hatten die Rede Ahmadinedschads boykottiert.

Ahmadinedschad darf nach zwei Amtszeiten im kommenden Jahr nicht mehr bei der Präsidentenwahl antreten. Allerdings hat er nicht ausgeschlossen, 2017 noch einmal zu kandidieren.

(AFP)
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