Fotos Wer ist Mahmud Ahmadinedschad?

Mahmud Ahmadinedschad, der Provokateur aus Teheran. Vom 3. August 2005 bis August 2013 war er der sechste Präsident der Islamischen Republik Iran. Wir blicken zurück auf seine Eskapaden während und vor seiner Zeit in Amt und Würden.

Er forderte mehrfach offen die Vernichtung Israels, ruft andere Staaten auf, den Kampf der Hisbollah mit Geld und Waffen zu unterstützen. Sein ständiges Vor und Zurück im Streit um das iranische Atomprogramm sorgt seit Jahren für internationale Besorgnis.

Neben der großen Politik nimmt sich Ahmadinedschad auch Zeit für Details. So setzt er sich zum Beispiel für den Erhalt der persischen Sprache ein. Begriffe wie "Pizza" oder "Handy" werden verboten. Iraner sollen künftig "dehnbarer Laib" oder "Telefon, das man mit sich trägt" sagen.

Lange Zeit drohte er damit, Deutschland bei der Fußball-WM 2006 einen Besuch abzustatten. Deutschlands Politiker waren froh, als Ahmadinedschad dann doch nur einen Stellvertreter schickte.

Ende Juli 2006 schrieb Ahmadinedschad einen Brief an Bundeskanzlerin Merkel. Darin wollte er seine Gedanken zur Weltpolitik zu Papier bringen. Ergebnis: Ein wirres Konvulut voller Antisemitismus und historischer Halbwahrheiten. Berlin ignorierte das Schreiben.

Ahmadinedschads Aussagen zum Holocaust sind berüchtigt. Im Juni 2006 forderte er am Rande einer internationalen Konferenz eine "unabhängige Untersuchung" der Juden-Ermordung. Immer wieder lässt er durchblicken: Den Holocaust hält er für eine Lüge.

Mit schöner Regelmäßigkeit sorgt Ahmadinedschad mit seinen Hetz-Tiraden gegen Israel für einen Eklat bei der UN-Vollversammlung in New York.

Sänger wie Geroge Michael oder Eric Clapton sind dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad ein Dorn im Auge. Daher hat er den staatlichen Radio- und Fernsehsendern die Ausstrahlung westlicher Musik untersagt. Die Anordnung richtete sich auch gegen Filme, Fernsehserien und Kommentare.

Der Präsident hat eine beachtliche Karriere aggressiver Verbalattacken auf das Ausland hinter sich. Er verbietet sich jegliche Einmischung in die iranische Innenpolitik, auch in Atomfragen. Der Westen denkt noch immer, wie Grundherren aus dem vorigen Jahrhundert". Sein Land wolle sich nichts aufzwingen lassen, freue sich aber über "faire Beziehungen mit der Welt".

Rückblick: Ahmadinedschad entstammt einer Mittelschicht-Familie aus Teherans Vorort Garmsar. Er hat sechs Geschwister. An der Universität schloss er sich einer extremistischen Studentengruppe an. Er soll 1979 an den Plänen mitgewirkt haben, die US-Botschaft zu stürmen. Als 1980 der Irak im Iran einmarschierte, ging er freiwillig zur Armee und brachte es zum Kommandeur der Revolutionären Garden.

Danach stieg er zum Gouverneur der Provinzen Maku und Ardabil auf. 2003 wurde er Bürgermeister Teherans. Als strenger Konservativer führte er in öffentlichen Gebäuden getrennte Aufzüge für Männer und Frauen ein.

Die USA prüfen Aussagen von Zeugen, die den ehemaligen Revolutionswächter verdächtigen, nach dem Sturz des Schah 1979 an der Geiselnahme amerikanischer Bürger in Teheran beteiligt gewesen zu sein.
Hier finden Sie weitere Informationen zu Mahmud Ahmadinedschad.

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