Richter weist Antrag der Verteidigung zurück USA: Italiener wird am Donnerstag hingerichtet

Richmond (AP). Ein amerikanischer Richter hat am Dienstag einen Hinrichtungsaufschub für den wegen Mordes zum Tode verurteilten Derek Barnabei abgelehnt. Bezirksrichter James Spencer wies damit einen Antrag der Verteidiger des aus Italien stammenden Barnabeis zurück, die mit einem neuen DNS-Test die Unschuld ihres Mandaten beweisen wollten.

Die Hinrichtung ist für Donnerstag in Richmond im Staat Virginia angesetzt. Seth Tucker, einer der Anwälte Barnabeis, kündigte Einspruch gegen den Spruch des Richters vor einem Appellationsgericht an.

Richter Spencer erklärte, er habe den Fall von allen Seiten beleuchtet und sei zu dem Schluss gelangt, dass Barnabei die 17-jährige Sarah Wisnosky 1993 vergewaltigt und ermordet habe. Der Gouverneur von Virginia, Jim Gilmore, hatte bereits am Montag gesagt, DNS-Tests des Blutes auf den Fingernägeln des Opfers hätten eine Übereinstimmung mit dem 33-jährigen Barnabei ergeben.

Tests von Genitalien gefordert

Tucker forderte DNS-Tests von den Genitalien des Opfers und von einem blutigen Handtuch, das bisher nicht untersucht wurde. "Es ist möglich, dass das Blut des Mörders auf dem Handtuch gefunden wird", sagte Tucker. Außerdem machte die Verteidigung geltend, dass Beweismaterial zeitweise verschwunden gewesen sei und somit die Rechte des Verurteilten verletzt worden seien. Die Fingernägel des Opfers waren vom 29. August bis zum 1. September verschwunden. Gouverneur Gilmore ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an. Er erklärte, an den Fingernägeln sei die DNS des Opfers und einer weiteren Person gefunden worden. Diese Person sei einwandfrei als Barnabei identifiziert worden.

Der Fall Barnabei hat in seinem Heimatland Italien für Aufsehen gesorgt. Das italienische Parlament bat Gilmore, das Leben des Verurteilten zu verschonen. In den USA wurde in diesem Jahr bisher 66 Menschen hingerichtet.

(RPO Archiv)
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