Umfrage bestätigt Furcht vor Inflation Die größte Angste der Deutschen: steigende Preise

Hannover (dpa). Nichts fürchten die Deutschen derzeit mehr als steigende Preise. Nach einer repräsentativen Umfrage der R+V Versicherung (Wiesbaden) unter knapp 3 000 Deutschen betrachtet jeder dritte Bundesbürger den Anstieg der Lebenshaltungskosten mit Sorge. Das teilte die Versicherung am Dienstag in Hannover mit. Eine Erklärung könnten der enorme Preisauftrieb bei Benzin und Mineralöl sowie die Ökosteuer sein, sagte Sprecherin Rita Jakli.

Insgesamt blicken die Deutschen wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Das zeigt der "Angstindex", den die Versicherung aus den Mittelwerten der abgefragten Lebensrisiken errechnete. Im Vergleich zum Vorjahr sei das "allgemeine Angstniveau" um 0,6 auf einen Wert von 4,03 zurückgegangen. 1997 habe der "Angstindex" noch den Höchstwert von 4,21 erreicht. Nach einem Vergleich mit Studien aus dem Ausland kommt die R+V Versicherung zu dem Schluss, dass die Deutschen keineswegs "Europameister in Sachen Angst" sind. Nur bei der Furcht vor Straßenkriminalität liege Deutschland "im oberen Drittel".

Persönliche Ängste nahmen zu

Im Vergleich zum Vorjahr nahmen vor allem persönliche Ängste vor einer schweren Erkrankung oder dem Älterwerden deutlich zu. Die Arbeitslosigkeit verlor dagegen an Brisanz: In den Untersuchungen der vergangenen Jahre war sie meist Angstauslöser Nummer eins gewesen, in diesem Jahr rangierte sie nur auf Platz fünf. Gleich danach folgt die Angst vor politischem Extremismus. Am wenigsten fürchten die Deutschen laut Umfrage das Zerbrechen ihrer Partnerschaft.

Die Befragten sollten in der Umfrage nicht nur ihre Furcht vor Lebensrisiken, sondern auch vor Straftaten auf einer Skala von 1 ("gar keine Angst") bis 7 ("sehr große Angst") einstufen. Die Schreckgespenste der Deutschen sind danach der Diebstahl im Urlaub und die Angst vor Vandalismus. "Relativ unerschrocken zeigen sich die Deutschen gegenüber Autodieben", sagte der Sicherheitsbeauftragte der Versicherung, Günter Kratz.

Insgesamt ängstigten sich die Bürger in den neuen Bundesländern deutlich stärker vor Straftaten als ihre Landsleute im Westen. Am furchtsamsten sind laut Umfrage die Sachsen und Brandenburger. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen liegen im Mittelfeld, relativ angstfrei zeigen sich die Bürger in Hamburg und Baden-Württemberg.

(RPO Archiv)
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