Madrid Prinzessin Cristina lässt sich als Verdächtige vernehmen

Madrid · Zum ersten Mal in der Geschichte der spanischen Monarchie wird ein Mitglied des Königshauses als Beschuldigter vor einem Richter aussagen. Wider Erwarten verzichtete Königstochter Cristina auf einen Einspruch gegen die Entscheidung von Ermittlungsrichter José Castro, sie in einem Korruptionsskandal als Verdächtige zur Vernehmung auf Mallorca vorzuladen. Die 48-jährige Infantin werde der Vorladung "freiwillig" Folge leisten, teilten ihre Anwälte mit. Cristina habe nichts zu verbergen, hieß es weiter.

Castro hatte Cristina am Dienstag offiziell der Geldwäsche und des Steuerbetrugs verdächtigt und die jüngere der beiden Töchter von König Juan Carlos (76) und Königin Sofía (75) für den 8. März zur Vernehmung in Palma de Mallorca vorgeladen. Die Anwälte baten darum, dass die Vernehmung so schnell wie möglich durchgeführt wird. Castro ließ wissen, er werde eine Vorverlegung in Erwägung ziehen. Im Korruptionsskandal hatte sich Castro zunächst auf Cristinas Ehemann Iñaki Urdangarín konzentriert. Der Ex-Handball-Star (45) steht im Verdacht, als Präsident der gemeinnützigen Stiftung Nóos über sechs Millionen Euro staatlicher Gelder unterschlagen zu haben.

(dpa)
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