Gerichtsurteil Keine Paintball-Schüsse auf Wölfe in den Niederlanden
Den Haag · Wölfe dürfen in den Niederlanden nicht mit Paintball-Schüssen verjagt werden. Ein Gericht hat den Plan blockiert, die wachsende Wolfspopulation mit abgefeuerten Farbkugeln zu beschießen.
In den Niederlanden sind wilde Wölfe vor Schüssen aus Paintball-Pistolen vorläufig sicher. Ein Gericht blockierte am Mittwoch einen Plan, die wachsende Wolfspopulation mit abgefeuerten Farbkugeln zu beschießen und damit zu verscheuchen. Die Behörden hätten nicht begründet, dass die Tiere so auf sichere Weise von bewohnten Gebieten ferngehalten werden könnten, erklärte das Gericht. Außerdem hätten sie keine anderen Lösungsmöglichkeiten ausreichend geprüft.
Die Naturschutzorganisation Fauna Protect legte gegen den Plan Einspruch ein mit der Begründung, es handele sich um ein nicht erprobtes Verfahren. Zudem sei nicht klar, ob die Farbkugeln den Tieren ernsthaft schaden könnten. Mit dem Ergebnis des Verfahrens zeigte sich die Organisation zufrieden.
Die Provinz Gelderland hatte eine Ausnahmegenehmigung von den Artenschutzbestimmungen erteilt, um Beamten des Nationalparks Hoge Veluwe zu erlauben, mit Paintball-Kugeln auf die Wölfe zu schießen. Im ganzen Land leben vier Wolfsrudel mit insgesamt etwa 20 Tieren. Auch Wölfe aus Deutschland werden immer wieder gesichtet.
Zwei Jahrhunderte, nachdem Wölfe in den Niederlanden bis zur Ausrottung gejagt wurden, kehrten die Tiere 2019 offiziell in das Land zurück: Ein Wolfspaar überquerte von Deutschland aus die Grenze und brachte auf niederländischem Boden drei Jungtiere zur Welt. Mit dem Anwachsen der Population wuchs allerdings der Widerstand gegen die Tiere. Landwirte erklärten, die Wölfe hätten Dutzende Nutztiere getötet. Anfang November kursierte ein Video in den sozialen Medien, in dem ein Radfahrer von einem Wolf gejagt wird.
