Opfer soll Jagdhunde angegriffen haben Jäger aus Holland erschießt Wolf in Brandenburg

Rabenstein/Fläming · In Brandenburg ist ein Wolf von einem Jäger erschossen worden. Das Tier wurde am Freitag während einer Treibjagd in einem Waldgebiet der Gemeinde Rabenstein/Fläming getötet.

 Ein Wolf liegt in einem Gehege des Wildparks Schorfheide in Brandenburg (Symbolbild).

Ein Wolf liegt in einem Gehege des Wildparks Schorfheide in Brandenburg (Symbolbild).

Foto: ZB/Patrick Pleul

Das bestätigte die Polizeidirektion West am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Nach Zeugenaussagen soll der Wolf Jagdhunde angegriffen haben, hieß es weiter. Gegen den holländischen Jäger sei eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet worden, über die weiteren Ermittlungen werde die Staatsanwaltschaft entscheiden.

Nach Angaben des Deutschen Jagd-Verbandes (DJV) soll der Jäger die Attacke auf die Hunde von einem Hochsitz aus gesehen und den Wolf schließlich erlegt haben. „Wir brauchen dringend Rechtssicherheit für alle Jägerinnen und Jäger. Sie müssen wissen, wie sie sich in einem derartigen Notstand verhalten sollen“, erklärte DJV-Präsident Hartwig Fischer. In Schweden und Norwegen gebe es nach Auskunft des schwedischen Jagdverbandes zusammengerechnet bereits etwa 25 Wolfsattacken jährlich auf Jagdhunde.

Es ist nicht der erste Wolf in Brandenburg, der bei einer Jagd erschossen wurde. Im November 2017 war eine Wölfin bei einer Gesellschaftsjagd bei Bad Belzig von einem dänischen Jäger getötet worden. Die Staatsanwaltschaft Potsdam stellte das Ermittlungsverfahren im August 2018 gegen die Zahlung einer vierstelligen Geldbuße ein.

Der Wolf ist in Deutschland eine streng geschützte Tierart. Derzeit leben nach Angaben des Landesamtes für Umwelt 37 Rudel in Brandenburg. Seit 1990 sind der Behörde über 100 tote Wölfe gemeldet worden. 16 davon wurden illegal geschossen. Über 80 Wölfe starben im Straßenverkehr.

(felt/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort