Verdoppelung der Tiere innerhalb von drei Jahren Aktionsbündnis will Zahl der Wölfe begrenzen

Berlin/Düsseldorf · Es gibt immer mehr Wölfe in Deutschland. Ein Aktionsbündnis fordert nun ein „Wolfsmanagement“, um die Zahl der Tiere zu begrenzen.

 Es gibt immer mehr Wölfe in Deutschland.

Es gibt immer mehr Wölfe in Deutschland.

Foto: dpa/Bernd Weissbrod

Ein Wolfsmanagement mit begrenzten Beständen und wolfsfreien Zonen hat das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) gefordert. Mehr als 1000 Wölfe gebe es nach Schätzungen des Deutschen Jagdverbandes (DJV) inzwischen bundesweit, sagte DJV-Sprecher Torsten Reinwald am Mittwoch. Ihre Zahl wachse jedes Jahr um etwa 30 Prozent. „Eine Verdopplung innerhalb von drei Jahren ist realistisch. Damit nehmen die Konflikte weiter zu.“

2009 verirrte sich ein erster Wolf aus dem hessischen Reinhardswald bei seinen Wanderungen auch in den äußersten Osten von NRW. Spätestens seit im Juli 2014 mehrere Wolfsrudel im benachbarten Niedersachsen nachgewiesen wurden, erwartete auch Nordrhein-Westfalen die Rückkehr der Wölfe. Bis zum September 2018 gab es mehr als 40 Wolfsnachweise – Wölfe wurden per DNA bestätigt, es gab bestätigte Sichtungen, Fotos von Wildkameras und einen Todfund. Aufgrund genetischer Nachweise geht das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen davon aus, dass im Verlauf des Jahres 2018 im Bereich Schermbeck im Kreis Wesel ein weibliches Tier standorttreu geworden ist.

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Foto: dpa, iwa cul lof

Die im AFN zusammengeschlossenen Verbände der Grundeigentümer und Landnutzer forderten anlässlich der Agrarministerkonferenz in Berlin in einem eigenen Managementkonzept ein aktives Eingreifen in die Wolfsbestände. Danach sollen die einzelnen Bundesländer eine Obergrenze definieren, die auch die Weidetierwirtschaft garantiert.

Die Initiatoren sprechen sich für drei Kategorien aus. So sollen sich die Wölfe in Schutzarealen wie großen Waldgebieten oder auf Truppenübungsplätzen unbeeinflusst entwickeln. In Managementarealen soll der Wolf grundsätzlich toleriert werden, seine Bestände sollen aber auf Basis der Akzeptanzgrenzen in den einzelnen Ländern reduziert werden. In Ausschlussarealen mit hohem Konfliktpotenzial sollen territoriale Rudel nicht geduldet werden. Dazu gehören etwa städtische Bereiche und Gebiete mit intensiver Weidetierhaltung.

(hsr/dpa)
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