Fünf Filialen nach Wallraff-Recherche geschlossen Burger King darf Vegan-Label nicht mehr verwenden

Hannover · In der Sendung „Team Wallraff“ wurden der Fast-Food-Kette Burger King Mängel bei Hygiene, Lebensmittelsicherheit und Arbeitsbedingungen vorgeworfen. Jetzt hat der Lizenzgeber des V-Labels der Kette das Label deutschlandweit entzogen.

 Bei einer geheimen Recherche konnten Günter Walraff und sein Team erhebliche Hygienemängel in den Schnellrestaurants von Burger King feststellen. Die Fast-Food-Kette reagiert mit Schließungen.

Bei einer geheimen Recherche konnten Günter Walraff und sein Team erhebliche Hygienemängel in den Schnellrestaurants von Burger King feststellen. Die Fast-Food-Kette reagiert mit Schließungen.

Foto: AP/Gene J. Puskar

Die Fastfood-Kette Burger King hat nach einer Recherche des Senders RTL fünf Filialen vorübergehend geschlossen. Zuvor waren dem Unternehmen in der Sendung „Team Wallraff“ unter anderem Mängel bei Hygiene, Lebensmittelsicherheit und Arbeitsbedingungen vorgeworfen worden. Basis dafür waren unter anderem Undercover-Recherchen mit versteckter Kamera. Jetzt muss das Unternehmen einen weiteren Rückschlag verkraften: Der Lizenzgeber „V-Label“ hat fünf Produkten der Kette das Label deutschlandweit entzogen. Das hat Burger King selbst auf der eigenen Webseite mitgeteilt: „Aufgrund der Vorfälle in fünf Restaurants wurde zudem die V-Label-Lizenzierung für fünf vegane Produkte ausgesetzt. Zusammen mit unseren Partner*innen werden wir die Zubereitungsprozesse optimieren und Mitarbeiterschulungen rund um das vegane und vegetarische Angebot intensivieren.“

Von nun an dürfen diese Produkte das Vegan-Label nicht mehr tragen:

  • Plant-based Long Chicken
  • Plant-based Long Curry Chicken
  • Plant-based Nuggets
  • Plant-based Chili Cheese Nuggets
  • Plant-based Nugget Burger

Erst, wenn die Einhaltung der Lizenzanforderungen „glaubhaft und nachweislich“ sichergestellt werden kann, dürfe man das Label wieder benutzen, schreibt die V-Label GmbH in einer Pressemeldung.

Man nehme „die erhobenen Vorwürfe sehr ernst“, teilte Burger King am deutschen Sitz in Hannover mit. Die im Beitrag gezeigten Restaurants würden temporär geschlossen und genau überprüft. Zudem habe man im September eine außerordentliche externe Überprüfung aller 750 Burger-King- Restaurants in Deutschland vorgenommen. In einzelnen Fällen sei es nicht gelungen, die eigenen Standards und Prozesse bei allen Mitarbeitern zu verankern. Man wolle nun die Trainingskultur weiterentwickeln und intensivieren.

In der Sendung hatte „Team Wallraff“ unter anderem vom Verkauf alter Lebensmittel und mangelnder Hygiene in einzelnen Restaurants berichtet. Zudem würden Mitarbeiter ausgebeutet. Burger King will nun eine Whistleblower-Hotline zum Melden von Missständen einrichten.

(hf/boot/dpa)
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