Sprunghafter Anstieg von Delta Russland verzeichnet neuen Höchstwert bei Corona-Toten

Moskau · Russland hat am fünften Tag in Folge einen neuen Höchstwert bei Todesfällen in Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Impfquote im Land ist niedrig – nur 16 Prozent der Bevölkerung nahmen das Angebot bislang an.

 Menschen Ende Juni auf einer Rolltreppe in Sankt Petersburg.

Menschen Ende Juni auf einer Rolltreppe in Sankt Petersburg.

Foto: AP/Dmitri Lovetsky

Russland hat am fünften Tag in Folge einen neuen Höchstwert bei den Todesfällen in Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Gesundheitsbehörden gaben am Samstag 697 Corona-Tote und 24.439 Neuinfektionen binnen 24 Stunden bekannt. Das ist der höchste Stand seit Mitte Januar, als das Land eine heftige zweite Welle durchgemacht hatte.

Experten machen für den sprunghaften Anstieg der Fälle eine zunehmende Verbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus verantwortlich. Der Anstieg der Fälle veranlasste Präsident Wladimir Putin am Mittwoch erneut dazu, die Menschen in einer Ansprache an die Nation zu Impfung aufzufordern.

Die Schwierigkeit besteht nicht nur darin, die in hohem Maße impfskeptische Bevölkerung von einer Impfung zu überzeugen, sondern auch bereits Geimpfte zu einer Auffrischung der Impfung zu bewegen.

Der Kreml hatte sich ursprünglich zum Ziel gesetzt, dass bis September 60 Prozent der russischen Bevölkerung vollständig geimpft sein sollen. Anfang der Woche räumte die Regierung jedoch ein, dass dieses Ziel nicht erreicht werden könne, obwohl die Impfungen seit Anfang Dezember kostenlos angeboten werden. Bisher haben sich nur 23,6 Millionen der insgesamt 146 Millionen Einwohner Russlands impfen lassen - das entspricht 16 Prozent der Bevölkerung.

Mit 137.262 Corona-Toten bis Samstag verzeichnet Russland europaweit die höchste Zahl an Todesfällen. Beobachter werfen den Behörden jedoch vor, eine zu niedrige Zahl an Todesopfern anzugeben, um das volle Ausmaß der Krise zu vertuschen. Im Frühjahr 2020 hatte Russland einen landesweiten Corona-Lockdown verhängt. Seitdem verweigern die Behörden jedoch ähnliche Maßnahmen, um die Wirtschaft zu schützen.

(csi/AFP)
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