Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
EILMELDUNG
Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben

„Wissen zu wenig über Nebenwirkungen“ Arzneimittelkommissions-Chef sieht Remdesivir-Zulassung kritisch

Berlin · Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, Wolf-Dieter Ludwig, steht einer baldigen eingeschränkten Zulassung des Medikaments Remdesivir zur Behandlung von Corona-Erkrankten kritisch gegenüber.

 Ein Doktorand der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf arbeitet an Proben für die Coronavirus-Forschung. Archivfoto

Ein Doktorand der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf arbeitet an Proben für die Coronavirus-Forschung. Archivfoto

Foto: dpa/Marcel Kusch

„Wir wissen noch viel zu wenig über die Nebenwirkungen“, sagte Ludwig der Tagesschau. Das einzige, was Remdesivir bisher gezeigt habe, sei, dass es die Krankheitsdauer um vier Tage verkürzt. „Aber das Mindeste müsste doch sein, dass die Patienten, die es rechtzeitig bekommen, weniger schwer krank werden.“

Eine baldige Zulassung des ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelten Medikaments wird derzeit erwartet. Schon jetzt können Covid-19-Patienten in bestimmten Fällen damit behandelt werden. Es sei ein ungewöhnlicher Schritt, dass der zuständige Ausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) schon vor der Zulassung einen breiteren Einsatz ermöglicht habe, hatte Clemens Wendtner Mitte Mai gesagt. Er ist Chefarzt an der Klinik für Infektiologie der München Klinik Schwabing, die an weltweiten Studien zu Remdesivir beteiligt ist. Die Spitze der EMA habe mitgeteilt, dass eine Zulassung noch „vor dem Sommer“ erfolgen könnte, sagte Wendtner.

(anst/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort