Wegen Dürre Zahl der unterernährten Kinder in Somalia so hoch wie nie

Mogadischu​ · Das Horn von Afrika ist mit der schlimmsten Trockenheit seit 40 Jahren konfrontiert. Mehr als 15 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia kämpfen nach UN-Angaben mit Nahrungsmittelknappheit.

  Somalier, die aus dürregeplagten Gebieten geflohen sind, sitzen in einem behelfsmäßigen Lager am Rande der Hauptstadt Mogadischu.

Somalier, die aus dürregeplagten Gebieten geflohen sind, sitzen in einem behelfsmäßigen Lager am Rande der Hauptstadt Mogadischu.

Foto: dpa/Farah Abdi Warsameh

Wegen einer Dürre ist die Zahl unterernährter Kinder im ostafrikanischen Krisenstaat Somalia nach Angaben der Hilfsorganisation Care „so hoch wie nie“. Hunderttausende Menschen stünden am Rande einer Hungersnot, mehr als 1,4 Millionen Kinder seien stark unterernährt, teilte Care am Mittwoch mit.

Die Region kämpft zudem mit Konflikten, Überschwemmungen, der Corona-Krise und einer Heuschreckenplage. Hinzu kommt in Somalia, dass mehr als 90 Prozent der Weizenlieferungen aus Russland und der Ukraine kommen. Durch die fehlenden Importe aufgrund des russischen Angriffskriegs sind die Lebensmittelpreise stark gestiegen.

Care zufolge wurden zwischen Januar und Ende April mehr als 3500 stark unterernährte Kinder in von der Organisation unterstützte Gesundheitseinrichtungen eingeliefert – ein Plus von mehr als 60 Prozent verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr.

Auch Westafrika steht kurz vor der schlimmsten Nahrungsmittelkrise seit zehn Jahren. Im Juni könnten in der Region nach Angaben von Hilfsorganisationen 43 Millionen Menschen hungern - ein Drittel mehr als im Vorjahr.

(dni/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort