"Eine große Naturkatastrophe" Verheerende Buschbrände in Texas

Bastrop/USA (RPO). Im US-Bundesstaat Texas bekommen die Behörden die schweren Buschbrände nicht in den Griff. Bis Dienstag waren bereits 500 Häuser zerstört, und aufgrund der Wetterlage wurde nicht mit einem schnellen Ende der Katastrophe gerechnet. Während zahlreiche Menschen in Sicherheit gebracht wurden, unterbrach Gouverneur Rick Perry eine Reise für seinen Vorwahlkampf um die Präsidentschaftskandidatur.

Am Wochenende hatten die Winde des Tropensturms "Lee" eine schnelle Ausbreitung von Bränden im leicht entzündlichen Buschland begünstigt. Die Feuerwehrleute kämpften seitdem gegen mehr als 60 Brände an, denen nach Schätzungen der Behörden bereits rund 33.000 Hektar Ackerland zum Opfer fielen. Im Osten von Texas starben eine 20-jährige Frau und ihr Kind in den Flammen. Es wurde vermutet, dass sie einem sich rasend schnell ausbreitetenden Brand zum Opfer fielen, weil sie nicht schnell genug aus ihrem Wohnwagen fliehen konnten.

Im rund 50 Kilometer östlich von Austin gelegenen Bastrop County, wo mit einer Fläche von zehn mal 26 Kilometern das größte Feuer wütete, wurden nach Behördenangaben bereits mindestens 500 Häuser zerstört. "Wir kämpfen derzeit nicht gegen den Brand, sondern bringen einfach nur die Leute in Sicherheit", sagte Feuerwehrmann Rod Stradling örtlichen Medien. In Bastrop allein waren mehr als 250 Feuerwehrleute im Einsatz. Löschflugzeuge und -hubschrauber warfen Wasser ab. Weil viele Flüsse und Seen ausgetrocknet waren, war es jedoch schwierig, die Tanks aufzufüllen.

Die Behörden schlossen Brandstiftung als Ursache aus und sprachen von einer "Naturkatastrophe", die durch Dürre und den Tropensturm "Lee" ausgelöst wurde. "Das ist eine große Naturkatastrophe", sagte der für die Löscharbeiten zuständige Vertreter der Forstbehörde, Mark Stanford, der Zeitung "The Austin American-Statesman" am Montag (Ortszeit).

Gouverneur Perry, der als einer der aussichtsreichsten republikanischen Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur gilt, kehrte von einer Wahlkampfreise in South Carolina nach Texas zurück. "Wir werden die Teile wieder aufsammeln, wir werden es wieder aufbauen", sagte er kurz nach seiner Rückkehr in seinen Heimatstaat vor Journalisten. Auf seiner Website mahnte er die Texaner in Stadt und Land zu "extremer Vorsicht".

Die texanische Forstbehörde kündigte an, dass sich die Lage noch verschlimmern könnte. Die Brände würden aufgrund kalter Luft weiter aufflackern, sagte eine Sprecherin am Montag. Für die kommenden Tage haben die Meteorologen einen Kältesturz vorhergesagt. In diesem Jahr kämpften die Feuerwehrleute in Texas bereits gegen fast 21.000 Brände, durch die mehr als tausend Häuser zerstört wurden.

(afp/nbe)
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