Höhle in Thailand Retter finden vermisste Jugendfußballer lebend

Chiang Rai · Nach neun Tagen sind die in einer überfluteten Höhle in Thailand vermissten Jungen einer Fußballmannschaft und ihr Trainer "unversehrt" von den Rettungsmannschaften entdeckt worden.

 Helfer und Retter machen sich auf den Weg, die vermissten Kinder zu finden.

Helfer und Retter machen sich auf den Weg, die vermissten Kinder zu finden.

Foto: dpa/Uncredited

Die mehr als eine Woche lang in einer Höhle in Thailand vermissten Jugendfußballer sind lebend gefunden worden. Die Teenager und ihr Trainer seien wohlauf, wie thailändische Behörden am späten Montagabend mitteilten. "Wir fanden alle 13 unversehrt und werden sie versorgen, bis sie sich bewegen können", sagte Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn vor Journalisten. "Der Einsatz ist aber noch nicht abgeschlossen. Wir planen, das Wasser aus der Höhle herauszupumpen und sie zu holen." Ärzte hätten nun Taucher zu den Jungen begleitet, die erst einmal Kraft schöpfen müssten. "Wir haben ihnen flüssige Energienahrung und das Wichtigste zum Überleben (Survival Kit) mitgebracht", sagte der Provinzgouverneur.
"Jemand wird bei ihnen bleiben, bis die Retttung anlaufen kann." Ein Video der Einsatzkräfte zeigte am Abend die Kinder im Inneren der Höhle im Schein von Taschenlampen - erschöpft aber überglücklich. Die Taucher waren mehr als drei Kilometer weit in die Höhle eingedrungen.

Tagelang hatte eine Überflutung in den Gängen die Rettungskräfte von einem Vordringen abgehalten. Nach Regenfällen am Montag war der Wasserspiegel zuletzt sogar gestiegen. Die zwölf Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihr Fußballtrainer waren am 23. Juni nach einer Trainingseinheit in die Höhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non in der Provinz Chiang Rai eingestiegen.

Sturzflut zwang Gruppe zur Flucht in Höhle
Offensichtlich war die Gruppe von einer Sturzflut überrascht worden und hatte sich vor dem ansteigenden Wasser immer tiefer in die Höhle gerettet. Die Eltern der Vermissten harrten tagelang vor der Höhle aus.

Funde von Hand- und Fußabdrücken hatten die Hoffnung genährt, die Gruppe könne sich in die tief liegende Kammer gerettet haben. Weitere Hinweise gab es seitdem nicht.

Am Wochenende hatten die Rettungsmannschaften zunächst kleine Erfolge vermeldet. So gelang es ihnen, weiter in die etwa zehn Kilometer lange Höhle vorzudringen und zu einer Biegung vorzustoßen, an der sich der Höhlenweg in zwei Richtungen teilt.

Die Jugendlichen und ihr Trainer könnten bis zu 30 Tage ohne Verpflegung überleben, wenn sie mit ihrer Energie gut haushalteten, hatte Provinzgouverneur Narongsak Osotthanakorn noch kurz vor der Erfolgsmeldung gesagt. Der hohe Wasserstand sei problematisch. In Teilen der Höhle stehe das Wasser auf Augenhöhe eines Erwachsenen. "Das Wasser ist der Feind", hatte er gesagt.

(felt/dpa/AFP/ap)
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