Mit Hilfe von schwer bewaffneten Männern Französischer Schwerverbrecher flieht mit Hubschrauber aus Haft

Paris · Einst war er der meistgesuchte Verbrecher Frankreichs - bis er geschnappt wurde. Nun aber ist Rédoine Faïd aus dem Gefängnis geflohen - und zwar mit einem Hubschrauber.

 Der Hubschrauber, mit dem Rédoine Faïd die Flucht gelang.

Der Hubschrauber, mit dem Rédoine Faïd die Flucht gelang.

Foto: AFP/GEOFFROY VAN DER HASSELT

Die Flucht von Rédoine Faïd aus einer Haftanstalt in Réau im Departement Seine-et-Marne nahe Paris habe sich in wenigen Minuten abgespielt, teilte die Strafvollzugsbehörde mit. Dabei habe es weder Verletzte noch Geiseln gegeben. Mehrere schwer bewaffnete Männer hätten dem 46-Jährigen bei seiner Flucht geholfen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlungskreisen.

Faïd, auf dessen Konto nach eigenen Angaben mehrere Raubüberfälle gehen, hatte bereits im April 2013 mit einer spektakulären Flucht aus einem Gefängnis in Nordfrankreich von sich reden gemacht. Damals hatte er vier Wächter als Geiseln genommen und sich den Weg durch fünf Gefängnistüren frei gesprengt. Danach schlüpfte er in eine Uniform, stieg in ein Fluchtauto und verschwand.

In Frankreich und Belgien wurde damals sofort eine Großfahndung gestartet. Auch Interpol wurde eingeschaltet, um den als besonders gefährlich eingestuften Mann zu finden. Sechs Wochen später wurde Faïd mit einem Komplizen in einem Hotel in der Nähe von Paris gefasst.

Der Wiederholungstäter mit dem sanften Blick ist in Frankreich eine Berühmtheit. 2010 veröffentlichte der Einwanderersohn, der in einem nördlichen Vorort von Paris aufwuchs, ein Buch über seine "Karriere" als Spezialist für das Ausrauben von Geldtransportern. Er tingelte durch die Talkshows, berichtete, er habe sich von Kinofilmen inspirieren lassen, und gab sich geläutert. 2011 wurde er jedoch abermals wegen des Verstoßes gegen Bewährungsauflagen verhaftet.

(das/AFP)
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