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Historisches Treffen in Castel Gandolfo Papst Franziskus und Benedikt beten gemeinsam

Vatikanstadt · Historisches Treffen der Kirchengeschichte: Der emeritierte Benedikt hat seinen Nachfolger Papst Franziskus in Castel Gandolfo zu einem privaten Besuch empfangen. Dabei beteten Franziskus und Benedikt gemeinsam auf einer Bank, die eigentlich nur für den Papst vorgesehen ist.

Papst Franziskus trifft Benedikt XVI.
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Vier Tage nach seiner feierlichen Amtseinführung flog das neue Oberhaupt der katholischen Kirche im Helikopter des Vatikans zu der päpstlichen Sommerresidenz südlich von Rom. Dort tauschten sich Franziskus und Benedikt vor einem Mittagessen in der Bibliothek aus.

Joseph Ratzinger hatte seinen argentinischen Nachfolger am Landeplatz von Castel Gandolfo erwartet, wie der Vatikan mitteilte. Beide begrüßten sich mit einer Umarmung. Anschließend beteten sie gemeinsam in der Kapelle, wo Benedikt Franziskus die traditionell dem Papst bestimmte Betbank anbot. Franziskus lehnte deren alleinige Nutzung mit den Worten "wir sind Brüder" ab, und beide beteten dann auf derselben Bank.

Der am 28. Februar zurückgetretene Benedikt wohnt in der Residenz der Päpste bis zu seinem späteren Umzug in ein Kloster im Vatikan.

Persönliches Memorandum

Einzelheiten wurden von der einzigartigen Gipfelbegegnung kaum erwartet, der Vatikan hatte den privaten Charakter des Treffens betont. Wie es heißt, hatte Benedikt ein persönliches Memorandum für seinen Nachfolger vorbereitet. Dieser muss sich mit mehreren Krisen befassen, so mit der "Vatileaks"-Affäre um Machenschaften im Vatikan.

Der emeritierte deutsche Papst und der südamerikanische Nachfolger kennen sich seit langem und haben auch die Bücher des jeweils anderen gelesen. Jorge Mario Bergoglio hat Joseph Ratzinger seit seiner Wahl zum Papst mehrmals gewürdigt. Er dankte ihm vor den Kardinälen. Seit dem Konklave rief Franziskus außerdem zweimal bei Benedikt an.

Rücktritt am 28. Februar

Der 85-jährige Ratzinger war am 28. Februar wegen nachlassender Kräfte von dem Amt des Oberhirten seiner Weltkirche von knapp 1,2 Milliarden Katholiken zurückgetreten. Es war ein spektakulärer Schritt, weil er sein Pontifikat nicht bis zum Tod ausführen wollte.

Benedikt gelobte dem Nachfolger bedingungslosen Gehorsam und betet für Franziskus. Ein Schattenpapst will er nicht sein. Das Konklave mit der Papstwahl und die Amtseinführung des Argentiniers am vergangenen Dienstag verfolgte Ratzinger im Fernsehen vom Apostolischen Palast in Castel Gandolfo aus.

(KNA/dpa/AFP/csi/jre)
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