"Robin Hood von Liechtenstein" Polizei jagt den Mörder von Jürgen Frick

Vaduz · Nach den tödlichen Schüssen auf einen Banker in Liechtenstein hat die Polizei am Dienstag die Suche nach dem flüchtigen mutmaßlichen Täter intensiviert. Spürhunde sowie ein Helikopter mit einer Wärmebildkamera seien im Einsatz, sagte ein Behördensprecher.

 Liechtensteins Polizei hat dieses Fahndungsfoto von Jürgen Hermann herausgegeben.

Liechtensteins Polizei hat dieses Fahndungsfoto von Jürgen Hermann herausgegeben.

Foto: HANDOUT

Der 58-jährige mutmaßliche Täter, ein früherer Fondsmanager und Erfinder, soll am Montagmorgen in der Tiefgarage der Privatbank Frick unweit von Vaduz deren 48-jährigen Chef erschossen haben. Das Auto des Flüchtigen wurde mehrere Stunden nach der Bluttat in der Nähe des Rheindamms gefunden.

Taucher suchten den Rhein ab. Es werde nicht ausgeschlossen, dass der Mann sich das Leben genommen habe. Polizisten aus den Nachbarländern Schweiz und Österreich halfen bei der Suche.

Die Ermittlungen gingen in "unterschiedlichste Richtungen", sagte ein Polizeisprecher. Dazu gehört demnach auch, dass der mutmaßliche Täter sich in den Rhein gestürzt haben könnte. Der Verdächtige hatte als "Robin Hood von Liechtenstein" verbale und juristische Kämpfe gegen Banker und Politiker geführt, die er für seinen Ruin als Fondsmanager verantwortlich macht.

Bank bestätigt Tod des Chefs

Die Privatbank Frick bestätigt unterdessen, dass es sich bei dem Opfer um ihren Geschäftsführer Jürgen Frick handelt. Die Mitarbeiter der Bank seien "fassungslos angesichts der sinnlosen Tat", erklärte der stellvertretende Geschäftsführer Edi Wögerer laut einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung des Geldhauses.

Frick hinterlasse eine Frau und drei Kinder. Der am Montag getötete Frick sei persönlich ein Ziel der Angriffe des Tatverdächtigen gewesen, erklärte die Bank. Der Mann habe versucht, "die Bank Frick zu finanziellen Zugeständnissen zu zwingen, indem er damit drohte, die Bank bei ausländischen Institutionen, Behörden und Gerichten mit haltlosen Unterstellungen anzuschwärzen". Gegen den Mann seien deshalb Verfahren wegen Drohung, Nötigung und Erpressung bei den liechtensteinischen Behörden anhängig gewesen.

(dpa)
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