Schmuggelware entdeckt Geladene Waffe in Epstein-Gefängnis gefunden

Washington · Das Metropolitan Correctional Center geriet nach Epsteins Suizid in die Kritik. Bei einer Durchsuchung fanden Ermittler nun jede Menge Schmuggelware, darunter eine geladene Schusswaffe. Wie sicher ist das Gefängnis?

 Das Gefängnis „Metropolitan Correctional Center“ in New York.

Das Gefängnis „Metropolitan Correctional Center“ in New York.

Foto: AP/Bebeto Matthews

Ermittler haben eine geladene Waffe in dem New Yorker Hochsicherheitsgefängnis gefunden, in dem der verurteilte Sexualstraftäter und Multimillionär Jeffrey Epstein sich das Leben genommen hat. Auch andere Schmuggelware sei im Metropolitan Correctional Center in Manhattan entdeckt worden, teilte die Verwaltung der Bundesgefängnisse der Nachrichtenagentur AP mit. Es wurden Ermittlungen wegen möglicher Verfehlungen der Wachleute eingeleitet.

Die Handfeuerwaffe war von Mitarbeitern der Bundesgefängnisverwaltung in einer Wohneinheit in dem Manhattaner Gefängnis entdeckt worden. Dies stellt einen massiven Verstoß gegen das Protokoll dar und wirft ernsthafte Fragen über die Sicherheitspraktiken in der Gefängnisanstalt auf, die als eine der sichersten in den USA gilt. Wo genau die Waffe gefunden wurde und wie sie ins Gefängnis geschmuggelt worden war, wurde nicht mitgeteilt.

Bundesermittler eröffneten ein Kriminalverfahren wegen möglichen Fehlverhaltens von Wachleuten. Dieses konzentriert sich auf die restliche Schmuggelware, die während einer einwöchigen Sperrung des Gefängnisses entdeckt worden waren. Das sagten drei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur AP.

Justizminister William Barr hatte vergangene Woche einen neuen Direktor des Gefängnisses ernannt, das stark in die Kritik geriet, nachdem Epstein sich im August in Untersuchungshaft umgebracht hatte. Staatsanwälten zufolge sollen die für Epstein zuständigen Wachleute zum Zeitpunkt des Suizids gedöst und online eingekauft haben. Später haben sie Unterlagen gefälscht, damit es so aussehe, als hätten sie nach ihm geschaut.

Die Durchsuchungen der Einrichtung hatten nach Hinweisen begonnen, wonach möglicherweise eine Waffe hineingeschmuggelt worden sei. Das Gefängnis wurde daraufhin für eine umfassende Durchsuchung gesperrt, „um die Öffentlichkeit, Mitarbeiter und Insassen“ zu schützen, wie die Behörde mitteilte. Die etwa 700 Insassen konnten seitdem ihre Zellen nicht verlassen, hatten keinen Zugang zu Anwälten und konnten keinen Besuch empfangen.

Bei der Durchsuchung wurden Mobiltelefone, Rauschmittel und selbstgebastelte Waffen gefunden, wie die Bundesgefängnisverwaltung mitteilte. Die Sperrung sollte zunächst bis mindestens Freitag anhalten.

(ala/dpa)
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