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25-Jähriger war in Armenviertel unterwegs Deutscher Tourist in Rio angeschossen

Rio de Janeiro · Ein deutscher Tourist ist bei einem Besuch in einem Slum von Rio de Janeiro angeschossen worden. Der 25 Jahre alte Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht und dort operiert, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Zusammen mit einem Freund habe sich der Mann die Favela Rocinha angesehen.

 Die Favela Rocinha ist ein riesiges Armenviertel in Rio.

Die Favela Rocinha ist ein riesiges Armenviertel in Rio.

Foto: tmn

Die Favelas von Rio bleiben trotz erhöhter Sicherheitsmaßnahmen gefährlich. Ein deutscher Tourist wurde dort am helllichten Tag angeschossen. Er musste im Krankenhaus operiert werden.

Rio de Janeiro (dpa) - Tragisches Ende eines Favela-Besuches in Rio: Ein deutscher Tourist wurde in Rocinha, der größten Armensiedlung in der Stadt am Zuckerhut, angeschossen. Es soll sich um einen 25-jährigen Mann handeln. Er wurde am Freitag (Ortszeit) bereits in einem Krankenhaus operiert. Die genauen Hintergründe der Tat sind noch unklar. Das Generalkonsulat in Rio ist eingeschaltet.

Nach lokalen Medienangaben wollten der 25-Jährige und ein weiterer Deutscher nach einem Besuch der Christus-Statue die Favela Rocinha besichtigen. Die Armensiedlung ist inzwischen beliebtes Ziel geführter Touristentouren. Demnach waren sie auf eigene Faust unterwegs und trafen auf einer der zahlreichen Treppengassen auf einen bewaffneten Mann. Als sie flüchten wollten, eröffnete der Mann das Feuer. Der 25-Jährige wurde in den Bauch geschossen.

Die amtliche Nachrichtenagentur Agência Brasil berichtete unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden, dass eine Kugel die Leber getroffen habe. Ein Anwohner fand den Deutschen in einer Gasse und brachte ihn zu einer Polizeiwache. Im städtischen "Hospital Miguel Couto" im Stadtteil Gávea wurde er operiert.

Die im Süden Rios gelegene Siedlung Rocinha ist mit offiziell rund 70.000 Einwohner die größte Favela der Stadt. Dort gibt es auch Pensionen, wo vor allem junge Rucksack-Reisende absteigen, um das Leben in der Gemeinschaft kennenzulernen. In der Favela wurde 2012 eine feste Wache der "Friedenschaffenden Polizeieinheiten" (UPP)
installiert. Trotz der Polizeipräsenz sind auch heute noch Mitglieder von Drogengangs mit Waffen auf offener Straße zu sehen, wenn auch in wesentlich geringerem Umfang als vor der Besetzung.

Das Generalkonsulat in Rio bestätigte am Freitagabend lediglich, dass man von dem Fall wisse. Derartige Zwischenfälle werden von der Rechts- und Konsularabteilung betreut. Keine Angaben gab es zunächst zur Herkunft des Deutschen.

Mit dem Konzept der festen Polizeiwachen versuchen die Sicherheitsbehörden vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und den Olympischen Spielen 2016 die Sicherheit in der Sechs-Millionen-Stadt zu erhöhen. Auch Bundespräsident Joachim Gauck hatte bei seinem Brasilien-Besuch vor rund zwei Wochen eine befriedete Favela in Rio besucht.

(ap/csi)
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