Mordprozess in Kenia Deutscher schlief neben verwesender Leiche

Mombasa · Es klingt wie eine Szene aus einem Horrorfilm: Ein Deutscher, der in Kenia schlafend neben der verwesenden Leiche seiner Frau gefunden wurde, ist in einem Mordprozess freigesprochen worden.

Es gebe keine ausreichenden Beweise, dass der 43-jährige Hamburger Michael B. R. seine kenianische Frau im Dezember 2009 umgebracht habe, wurde am Freitag das Urteil eines Gerichts in der Hafenstadt Mombasa vom Vortag bekanntgegeben. Richterin Maureen Odero stellte fest, dass es weder Augenzeugen für das Geschehen gebe noch die eindeutige Todesursache der Frau festzustellen gewesen sei.

Die Polizei hatte Michael B. R. neben der Leiche seiner Frau in ihrem Zuhause in der Nähe von Mombasa entdeckt. Die Beamten waren durch den Geruch der verwesenden Leiche auf den Fall aufmerksam geworden. Der Mann wies eine Stichwunde in der Brust auf, die er sich offenbar im Zuge eines Selbstmordversuchs selbst zugefügt hatte. Mediziner bescheinigten ihm, psychisch krank zu sein.

Bei seiner Frau konnte die Gerichtsmedizin lediglich diagnostizieren, dass sie durch Sauerstoffmangel starb. Verletzungen am Hals, die auf eine Strangulation hinweisen könnten, wurden nicht festgestellt, was auch auf den Zustand der Leiche zurückgeführt werden könnte.

Nach seinem Freispruch wurde der Mann einem Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Nairobi übergeben.

(AFP)
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