Mannschaft wurde von Feuer eingeschlossen 19 Feuerwehrleute sterben bei Buschbrand in Arizona

Yarnell · Beim Einsatz gegen einen großen Buschbrand in Arizona hat es am Sonntag den tödlichsten Zwischenfall seit fast 30 Jahren gegeben: 19 Feuerwehrmänner einer sogenannten Hotshot-Einheit kamen dabei ums Leben.

Arizona: 19 Feuerwehrmänner sterben bei Flächenbrand
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Eine Tragödie überschattet den Kampf gegen Buschbrände im US-Bundesstaat Arizona: Ein ganzes Team von Feuerwehrleuten ist in den Flammen gestorben. Die 19 Männer seien am Sonntag zur Erstbekämpfung des Feuers ausgerückt, sagte ein Sprecher der örtlichen Forstverwaltung dem Fernsehsender CNN am Montag.

"Offensichtlich war ihre Sicherheitszone nicht groß genug und das Feuer überholte sie einfach", sagte der Forstverwaltungsbeamte Art Morrison. Keiner habe überlebt.

Der Buschbrand war am Freitag nahe der Stadt Yarnell 135 Kilometer nordwestlich von Phoenix ausgebrochen und hat Medienberichten zufolge die halbe Stadt zerstört. Yarnell und Teile weiterer Ortschaften wurden am Sonntagnachmittag wegen der sich schnell ausbreitenden Flammen evakuiert. Mehrere Menschen kamen mit leichteren Brandverletzungen und Rauchvergiftung ins Krankenhaus.

In sicherer Umgebung wurden Zufluchtsstätten für Feuerflüchtlinge und Zonen für Nutztiere eingerichtet. Viele Einwohner hatten am Sonntagnachmittag plötzlich vor den Flammen fliehen und nahezu alles zurücklassen müssen. "Asche schlug uns ins Gesicht, wir mussten durch die Flammen laufen, um wegzukommen", erzählte ein Paar der "Arizona Republic".
Sie seien nur knapp dem Tod entkommen.

Tod schockiert Angehörige und Einwohner

Die Feuerwehrleute wurden geborgen und ihr Tod den Angehörigen offiziell bestätigt, wie die Zeitung "Arizona Republic" online am Montag berichtete. Bei den Getöteten habe es sich um ein "Hotshot"-Team gehandelt, ein Elite-Trupp der Feuerwehr, der als erstes in einen Brand hineingeht und versucht, einen Schutzstreifen und einen Fluchtweg zu schaffen.

Der Tod der Rettungskräfte schockierte die Angehörigen und Einwohner Yarnells, die sich am Sonntagabend auf einem Schulgelände im Nachbarort Prescott versammelt hatten, um mehr Informationen zu erhalten. "Es gibt nichts da draußen, was es wert gewesen wäre, dass sie ihr Leben geben", sagte eine 61 Jahre alte Einwohnerin von Yarnell, die ihr Haus dem Feuer überlassen musste, der "Arizona Republic".

Feuerfront raste mit 800 Metern pro Stunde heran

Nach Feuerwehrangaben legte die Feuerfront rund 800 Meter pro Stunde zurück und hatte bis zum Sonntagabend schon eine Fläche von mehr als 1100 Fußballfeldern verbrannt. Rund 400 Feuerwehrleute seien im Einsatz. Die Behörden nehmen laut CNN an, dass ein Blitzschlag den Brand auslöste. Extreme Trockenheit und Wind förderten seine Ausbreitung.

Derzeit plagt eine außergewöhnliche Hitzewelle den Westen der USA. Wetterdienste hatten bereits am Sonntag von Rekordwerten in Arizona und Kalifornien berichtet. In Las Vegas wurden 46 Grad Celsius gemessen, in dem für seine Extremtemperaturen gefürchteten Tal des Todes in Ostkalifornien sogar Berichten zufolge 54 Grad. Bei den Rettungsdiensten gingen viele Notrufe ein. Der Flugverkehr in Phoenix war beeinträchtigt. Erst von Mittwoch an sollte es Meteorologen zufolge kühler werden.

(dpa)
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