Aus den Vereinen Ein Vereinsarzt als Retter aus der Luft

Sonsbeck · Dr. Daniel Schwarze ist für den SV Sonsbeck im Einsatz und hauptberuflich an der Unfallklinik in Duisburg tätig.

 SVS-Vereinsarzt Dr. Daniel Schwarze (links), der ärztliche Leiter des Luftrettungszentrums und Oberarzt der Duisburger Unfallklinik, vor Hubschrauber "Christoph 9" mit Joerg Bayer (Pilot der Bundespolizei) und Rettungsassistent Dirk Weygardt von der Berufsfeuerwehr Duisburg.

SVS-Vereinsarzt Dr. Daniel Schwarze (links), der ärztliche Leiter des Luftrettungszentrums und Oberarzt der Duisburger Unfallklinik, vor Hubschrauber "Christoph 9" mit Joerg Bayer (Pilot der Bundespolizei) und Rettungsassistent Dirk Weygardt von der Berufsfeuerwehr Duisburg.

Foto: Marco Büren

Rund 1700 Mitglieder hat der SV Sonsbeck. Sie alle dürfen sich auf "ihren" Vereinsarzt Dr. Daniel Schwarze verlassen. Denn anders als die meisten andere Clubs in der Umgebung hat der SVS einen Mediziner, der sich um die Verletzungen und Wehwehchen der Mitglieder kümmert. Auf der Homepage des Vereins hat Dr. Daniel Schwarze seine eigene Seite, bei den Heimspielen der Fußballer ist er anwesend, und so gut es sein Beruf zulässt, ist er auch beim Training der Leichtathleten und Oberliga-Kicker vor Ort.

Gemeinsam mit Physiotherapeut Wolfgang Schwartz kann der SV Sonsbeck seinen Mitgliedern damit ein medizinisches Angebot bieten, das, so meint Dr. Schwarze, "selbst mancher Fußball-Regionalligist nicht hat".

Rund 200 bis 300 Patientenkontakte hat Schwarze im Jahr allein durch seine Tätigkeit bei den Rot-Weißen. Die Mehrheit der Mitglieder, die ihn um Hilfe oder Rat bieten, sind Fußballer oder Leichtathleten. "Natürlich dürfen aber auch andere Sportler zu mir kommen", versichert Dr. Schwarze und bemerkt: "Ich habe noch nie jemanden aus der Tischtennis-Abteilung behandelt. Aber ich bin auch sehr froh, wenn es dabei bleibt, wenn sich dort niemand verletzt."

Dr. Schwarze arbeitet hauptberuflich in der Unfallklinik in Duisburg. Dort ist der 36-jährige Oberarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Daneben ist er seit zwei Jahren ärztlicher Leiter des Luftrettungszentrums Christoph 9, das an die Klinik angeschlossen ist. Seit acht Jahren ist er Teil einer Mannschaft, die Rettungseinsätze mit dem Hubschrauber fliegt.

Der Arzt fliegt immer im Team. Dazu gehören selbstredend ein Pilot wie Joerg Bayer und stets ein Rettungsassistent wie Dirk Weygardt. Die insgesamt 13 Notärzte, zwölf Rettungsassistenten und zehn Piloten treffen sich zu ihren regelmäßigen Einsatzzeiten am Flugplatz hinter dem Klinikum. Bis zu acht Einsätze am Tag sind möglich.

Dabei ist "Christoph 9", wie der Hubschrauber heißt, mit seiner Besatzung am Niederrhein, im Ruhrgebiet und in Teilen des Bergischen Landes unterwegs. So groß wie das Einsatzgebiet ist auch das Spektrum der Einsätze, die Christoph 9 fliegt. "Es umfasst neben Verkehrsunfällen auch viele andere Notfälle. Das kann ein Herzinfarkt sein, oder einfach alles, bei dem aus medizinischer Sicht schnell gehen muss." Das einzige Hindernis ist die Dunkelheit. Geflogen wird nur von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang.

Wenn Dr. Schwarze nicht gerade zum Luftrettungsdienst eingeteilt ist, arbeitet er Stationsarzt. "Natürlich ist das Fliegen etwas Besonderes, aber genauso selbstverständlich mache ich meinen Job im OP gerne." Im Übrigen ist die Arbeit in der Klinik auch ein weiterer Vorteil für die Mitglieder des SVV: "Ich vermittle die Sportler gerne an Kollegen im Hause weiter. Schließlich sind wir in Duisburg allesamt Experten für Unfälle, logischerweise auch für Sportunfälle." Einen Einsatz in Sonsbeck hatte Dr. Daniel Schwarze als Notarzt bislang noch nicht. "Und darauf verzichte ich auch gerne." Anders sieht's da bei der eigenen Fitness aus: "Bedingt durch die Arbeitszeit wäre ein zeitlich gebundenes Training undenkbar. Aber ich schaue, dass ich so viel wie möglich Rad fahre und Laufe."

(buer)
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