St. Joseph in Wülfrath Kirchenmusik-Kandidaten stellen sich vor

Wülfrath · In St. Joseph ist eine Stelle frei. Das Auswahlverfahren ist in der Gemeinde recht offen gestaltet.

 Auf der Kirchenorgelbank in St. Joseph könnte es bald einen neuen Seelsorgebereichsmusiker geben.

Auf der Kirchenorgelbank in St. Joseph könnte es bald einen neuen Seelsorgebereichsmusiker geben.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Seit Dezember vergangenen Jahres muss die katholische Kirchengemeinde St. Maximin in Wülfrath bereits ohne festen Kirchenmusiker auskommen. Nachdem sich der langjährige Musiker Frater Wilhelm Lindner in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hat, sind es hauptsächlich Honorar- und Aushilfskräfte, die den musikalischen Betrieb in der Gemeinde aufrechterhalten.

„Ein schwieriges Unterfangen, schließlich müssen nicht nur die Hauptgottesdienste besetzt werden, auch für Trauer- und Hochzeitsmessen werden Musiker benötigt. Den Bedarf zu decken, bekommen wir so gerade eben hin“, verrät Andrea Wassenhoven. Die Verwaltungsleiterin weiß um die Wünsche, die innerhalb ihrer Gemeinde an einen neuen Seelsorgebereichsmusiker gestellt werden. „Es wäre schön, wenn die Menschen zum Singen animiert werden.“

Ein abgeschottetes Bewerbungsverfahren hinter verschlossenen Türen sucht man in der Gemeinde St. Maximin vergebens. Gleich zwei vielversprechende Kandidaten haben sich am vergangenen Freitag interessierten Kirchengängern und Chormitgliedern gestellt. Ein offenes Orgelspiel mit gemeinsamen Gesang in der Kirche St. Joseph in Wülfrath Mitte bildete auf dem tagesfüllenden Bewerbungsplan den größten Programmpunkt. Doch auch Gespräche mit Gemeindemitgliedern und Chorproben mit dem Kinder- und Jugendchören sowie dem Erwachsenenchor mussten sich die Herren stellen. Über jeden einzelnen Programmpunkt wachte Regionalkantor Matthias Röttger. Der Musiker ist seit über 25 Jahren Leiter der Kinder- und Jugendchöre in der katholischen Gemeinde St. Lambertus in Mettmann und bildete gemeinsam mit Andrea Wassenhoven sowie Pfarrer Jürgen Arnolds die dreiköpfige Jury. „Die vakante Stelle wäre für den kommenden Musiker in Vollzeit zu besetzen und bietet genug Raum, um eigene Projekte anzustoßen“, sagt Röttger. „Der Zulauf von Menschen zwischen dem 25. und 55. Lebensjahr ist in dieser Gemeinde recht dünn. Die Menschen durch Projektchöre oder ähnliche Aktionen in die Kirche zu bewegen, wäre ein großes Anliegen des Kirchenvorstandes.“

Die Schwestern Petra Franke- Schönekes und Sabine Franke- Springenberg leiten seit Jahren die insgesamt vier Kinder- und Jugendchöre der katholischen Kirchengemeinde. Für die Damen, die durch ihre Arbeit immer wieder Berührungspunkte mit dem künftigen Kirchenmusiker haben werden, wären empathische Charaktereigenschaften von Vorteil. „Unser Wunsch ist es, einen Teamplayer für unsere Arbeit zu gewinnen.“ Besonders für junge Menschen, die aus den Jugendchören herauswachsen, bietet die Gemeinde derzeit keinen Raum.

Dass sich der Kirchenvorstand für die Auswahl der finalen Kandidaten ein so offenes und einladendes Bewerberverfahren ausgedacht hat, freut die Schwestern zusätzlich. „Man wird nicht außen vor gelassen und nimmt am Entscheidungsprozess aktiv teil, auch wenn letztlich die Jury entscheidet, welcher Kandidat die Stelle erhält.“

Namentlich dürfen die beiden Bewerber übrigens noch nicht genannt werden. „Teilweise befinden sich die Kandidaten noch in festen Anstellungen“, erklärt Pfarrer Jürgen Arnolds die Beweggründe.

(taba)
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