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Wülfrath Lena Marie bekommt jetzt einen Assistenzhund

WÜLFRATH · Das sieben Jahre alte Mädchen sitzt im Rollstuhl. Ihr größter Wunsch: ein Assistenzhund. Doch der ist sehr teuer. Jetzt kann ihr dieser Wunsch dank großzügiger Spender erfüllt werden.

 Lena Marie aus Wülfrath mit Mama Claudia Staudt.

Lena Marie aus Wülfrath mit Mama Claudia Staudt.

Foto: Achim Blazy (abz)

„Infantile Zerebralparese mit Tetraspastik“, sagt Lena Marie, wenn man sie nach ihrer Behinderung fragt. „Das heißt, ihre Arme, Hände und Beine sind spastisch, haben einen zu hohen Muskeltonus und im Oberkörper ist ihr Muskeltonus zu niedrig“, erklärt Claudia Staudt. Lena Marie lebt bei den Staudts, seit sie neun Monate alt ist.

„Mein Mann hat sie damals bei einer Freundin gesehen, bei der sie in Pflege war, und hat sich sofort in ihre Augen verliebt“, erinnert sich ihre Mutter. „Er ist nach Hause gekommen und hat zu mir gesagt: Ich habe heute so ein süßes, winziges Mädchen gesehen. Eigentlich habe ich nur Augen gesehen“. Lena lächelt, als sie die Geschichte der ersten Begegnung wieder hört. Ihre großen braunen Augen strahlen.

Ihre Behinderung ist körperlich, geistig ist sie eine intelligente Siebenjährige, deren Lieblingsfach Mathe ist und die gerne zur Schule geht. Schreiben kann sie mit Hilfe eines Laptops. Die Feinmotorik fällt ihr schwer. „Schreiben, nach Sachen greifen, das ist schwierig für sie“, sagt Claudia Staudt. „Auch selbstständig sitzen und laufen kann sie nicht.“ Daher waren die Staudts begeistert, als sie von den Fähigkeiten eines Assistenzhundes erfuhren.

„Ein solcher Hund kann Lena in ihrem täglichen Leben sehr helfen. Er kann ihr beispielsweise Türen und Schubladen öffnen, Dinge bringen – und er wäre ein Freund für sie“, sagt Lenas Mutter. Die Familie ließ sich daher vor einem Jahr auf die Bewerberliste des Vereins Vita Assistenzhunde setzen. Im nächsten Jahr könnte Lenas persönlicher Assistenzhund „Ypsi“ dann bei den Staudts einziehen.

Der Verein finanziert sich durch Spenden, ein Hund kostet 20.000 bis 25.000 Euro. Kosten, die nicht von der Krankenkasse getragen werden. „Wir sind daher auf die Idee gekommen, uns mit einem Spendenaufruf, einer Gofundme-Kampagne, an die Öffentlichkeit zu wenden“, sagt Claudia Staudt. „Denn die Kosten übersteigen momentan unsere finanziellen Möglichkeiten.“ Die Fitnesstrainerin und ihr Mann, der als Beamter arbeitet, hatten erst vor einem Jahr ihre Ersparnisse in den Bau eines barrierefreien Bungalows gesteckt, da die vorherige Wohnung für Lenas E-Rollstuhl zu klein war.

Was dann geschah, kann die Familie immer noch kaum glauben. „Eine Freundin von mir hat Kontakt zum Burda-Verlag. Focus Online hat unsere Geschichte und den Spendenaufruf veröffentlicht – und nach wenigen Tagen waren mehr als genug Spenden für die Anschaffung des Hundes auf das Konto überwiesen worden“, erzählt Lenas Mutter. Dafür ist die Familie sehr dankbar. „Wir versuchen gerade, allen Spendern wenigstens noch mit einer E-Mail persönlich zu danken.“ Das Spendenkonto soll weiter bestehen bleiben.

„Alles, was über die Anschaffung des Hundes hinausgeht, wird dann von diesem Konto bezahlt. Das ist für uns eine enorme finanzielle Entlastung. Da fällt ja vieles an: Futter, Steuern, Vereinskosten, Versicherung, Tierarztkosten.“ Lena Marie ist einfach nur glücklich, dass ihr „Ypsi“ bald bei ihr sein und ihr im Alltag helfen wird.

Spendenkonto für Lena Marie und Ypsi: https://www.gofundme.com/f/ein-assistenzhund-fur-lena. Die Homepage des Vereins Vita Assistenzhunde finden Interessierte unter der Adresse https://www.vita-assistenzhunde.de

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