Land NRW gibt Geld Niederbergisches Museum bekommt den ersten Heimat-Preis

Wülfrath · Auch die ehrenamtliche Arbeit zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise soll am 22. September im Ratssaal honoriert werden – wegen Corona aber nur im kleinen Kreis.

 Karin Fritsche und Eberhard Tiso vom Förderverein.

Karin Fritsche und Eberhard Tiso vom Förderverein.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(RP) Andere Städte sind schon länger dabei, am 31. März dieses Jahres hat jetzt auch der der Rat der Stadt Wülfrath den Beschluss gefasst, am Förderprogramm „Heimat-Preis“ der Landesregierung teilzunehmen und die Auszeichnung, die mit 5000 Euro dotiert ist, jährlich an ehrenamtlich Engagierte zu vergeben.

Erster Preisträger in Wülfrath ist laut Stadt der Trägerverein des Niederbergischen Museums Wülfrath. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen den Kulturbetrieb besonders hart, das Museum sieht schweren Zeiten entgegen. Das zarte Netz aus überwiegend ehrenamtlich engagierten Leuten plus fünf Minijobbern droht unter den Folgen des Shutdowns zu zerreißen.

Zwar durfte inzwischen die Wiedereröffnung begangen werden. Die ist aber nicht der Dreh- und Angelpunkt, „die Veranstaltungen sind wichtig“, sagt Vorstandsmitglied Eberhard Tiso.Durchschnittlich sind es etwa fünf Leute, die in dem zu etwa 60 Prozent von engagierten Ehrenamtlern des Fördervereins betrieben Haus täglich Objekte und Ausstellungsstücke angucken kommen. Um das Haus finanziell am Leben zu halten, muss der Förderverein auf Veranstaltungen wie beispielsweise eine bergische Kaffeetafel setzen. Mit etwa 2000 Besuchern jährlich trägt sie maßgeblich zur Kostendeckung des Museumsbetriebs bei.

Der Heimat-Preis ist eine Initiative der Landesregierung, um in Kommunen herausragendes Engagement von Menschen für die Gestaltung der Heimat vor Ort in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Insgesamt sind elf Vorschläge von Wülfrathern für die Verleihung des Preises eingegangen. Eine Jury aus den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat und dem erweiterten Verwaltungsvorstand hat mit großem Abstand für den Trägerverein des Niederbergischen Museums als Preisträger 2020 gestimmt. „Ich freue mich, dass die Stadt den Preis jetzt vergeben kann. Damit drücken das Land NRW und die Stadt ihre Wertschätzung für das große ehrenamtliche Engagement des Museums aus. Vielleicht wird damit auch ein Anreiz für andere geschaffen, sich ebenfalls für unsere Heimat einzusetzen“, so Bürgermeisterin Claudia Panke.

Der Heimat-Preis wird Corona-bedingt im kleinen Kreis am Dienstag, 22. September, um 17.30 Uhr im Ratssaal überreicht. Gleichzeitig erhalten sechs Institutionen eine Anerkennung in Höhe von jeweils 200 Euro zur Unterstützung ehrenamtlicher Aktivitäten zur Bewältigung der Corona-Krise. Die Mittel dafür wurden über den Kreis Mettmann von der Landesregierung zur Verfügung gestellt.

Verwaltung und Rat haben sich auf Awo Wülfrath (Maskenspende), Ev.-ref. Kirchengemeinde (Einkaufsdienste), Flüchtlingshilfe INGA (Begleitung der Flüchtlinge in Corona-Zeiten), Mädchengruppe „Jugend schützt Jugend“ des Kinder- und Jugendhauses (Nähen von Masken), Tafel Niederberg (Bringservice) und die Initiative Wülfrather Kinder in Not (Gutscheinaktion und Spende von 200 Spielen) als Empfänger geeinigt.

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