Großes Interesse in Wülfrath Sofortprogramm für Digitalisierung: „Stadt hat alles in die Wege geleitet“

Wülfrath · Nach Kritik weist Kämmerer Rainer Rinsche auf den Unterschied zwischen dem Digitalpakt für Schulen und dem Soforthilfeprogramm des Landes hin.

 Grundschüler nutzen ein Tablet.

Grundschüler nutzen ein Tablet.

Foto: dpa/Armin Weigel

(RP) Nach der jüngsten Schulausschuss-Sitzung ist Kämmerer Rainer Rintsche mehrfach auf das Thema Digitalisierung in Schulen angesprochen worden. Da das Interesse sehr groß war – was er als Vater von schulpflichtigen Kindern gut nachvollziehen kann – erläutert Ritsche noch einmal den Unterschied zwischen dem längerfristig angelegten sogenannten Digitalpakt und dem Soforthilfeprogramm des Bundes zur zügigen Digitalisierung der Schulen.

Laut Ritsche stehen der Stadt Wülfrath an Mitteln aus dem Digitalpakt inklusive des Eigenanteils insgesamt 612.000 Euro bis zum Jahr 2024 zur Verfügung. Davon dürfen maximal 125.000 Euro für digitale Endgeräte (25.000 Euro je Schule) verwendet werden. Die Verwaltung habe sich –wie es auch von den Grünen regelmäßig vorgeschlagen werde –für ein konzeptionelles Vorgehen entschieden: Aus den Medienkonzepten der einzelnen Schulen solle zusammen mit den Schulen ein mehrjähriger Medienentwicklungsplan für alle in städtischer Trägerschaft stehenden Schulen erarbeitet werden, erläutert Ritsche.

Darin wird festgelegt, welche Infrastruktur und Ausstattung nötig sind, wie Wartung und Support geregelt werden, wie das alles umgesetzt wird und was es kostet. Ziel sei es, für Standards festzulegen, um langfristig Wartung und Support sichern zu können. Im ersten Schritt habe die Stadt einem Fachunternehmen den Auftrag erteilt, einen Medienentwicklungsplan zu bearbeiten. Kosten: rund 20.000 Euro.

Aufgrund seiner Auswirkungen auf den Stellenplan bzw. das Haushaltsbudget der kommenden Jahre sei der Plan eine strategische Verabredung zwischen Rat und Verwaltung darüber, wie viel Geld pro Jahr in welche Digitalisierungsmaßnahmen gesteckt werde. Die Stadt investiere bereits seit Jahren in den digitalen Ausbau der Schulen. So verfügten beide weiterführenden Schulen über Glasfaseranschlüsse, im Gymnasium wurden die Unterrichtsräume weitgehend mit WLAN versorgt. In der Sekundarschule werde der vollständige WLAN-Ausbau derzeit umgesetzt. In den Grundschulen habe die Stadt zum Beispiel in die Anschaffung von interaktiven Whiteboards investiert.

Bund und Land hätten als Fördermittelgeber die Antragsfrist für die Digitalpaktmittel bewusst lang gewählt (bis zum 31. Dezember 2021), damit die Kommunen ausreichend Zeit für die Abstimmung der Maßnahmen haben. Zeitplan und weitere Vorgehensweisen wären eng mit den Schulleitungen abgestimmt worden. „Daher ist der jetzt erzeugte zeitliche Druck für den Abruf von Mitteln aus dem Digitalpakt unverständlich, insbesondere da er nicht von den Schulleitungen artikuliert wurde“, sagt Ritsche.

Anders sehe es mit den Sofortprogrammen zur kurzfristigen Förderung des Heimunterrichts während der Corona-Pandemie aus. Die Verwaltung habe den Bedarf und die Art der Geräte in den Sommerferien mit den Schulleitungen vereinbart. Diese Mittel müssen laut Förderbedingungen bis Mitte Oktober beantragt und bis zum Jahresende verausgabt werden. Das sei eine sportliche Herausforderung, insbesondere für kleinere Verwaltungen.

„Wir haben jedoch eine Lösung gefunden und werden Endgeräte über ein Tochterunternehmen des Städte- und Gemeindebunds NRW in interkommunaler Zusammenarbeit einkaufen bzw. einkaufen lassen“, erklärt Ritsche. Für einen fristgerechten Antrag und Einkauf sei mittlerweile „alles in die Wege geleitet“, betont er.

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