Stadt Willich Wahlefeldsaal-Anwohnerin könnte ihr Haus verkaufen

Stadt Willich · Der Anwalt der Anwohnerin des Neersener Wahlefeldsaals, die gerichtlich gegen die Baugenehmigung für das Vereinshaus vorgeht, schließt nicht aus, dass seine Mandantin fortzieht und ihr Haus an die Stadt veräußert. Das sagt der Rechtsanwalt Dr. Michael Zimmermann nach Bekanntwerden des vom Gericht beauftragten Lärmgutachtens.

Es kommt zum Ergebnis, dass eine fünf Meter hohe Mauer um den Saal gezogen werden müsse, um die Nachtruhe nicht zu stören. "Diese Höhe ist nicht umsetzbar, widerspricht auch dem Nachbarschaftsrecht", sagt Zimmermann und fährt fort: "Meine Mandantin hat dort kein Zuhause mehr." Er spricht von einem Spießrutenlaufen und von massiven Belästigungen gegen seine Mandantin, unter anderem Steinwürfe auf die Fenster.

"Wir brauchen eine kreative und intelligente Lösung und kein Gerichtsurteil, wonach die Kultur in Neersen mit dem Beginn der Bett- und Nachtruhe endet", sagt der Willicher CDU-Parteivorsitzende und Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer. Einen Ankauf kann er sich vorstellen:"Beide Parteien sollten sich noch einmal an einen Tisch setzen und miteinander sprechen."

Ein Problem bei einem Ankauf sieht FDP-Ratsherr Ralf Klein: "Wenn die Stadt das Haus nicht weiter veräußert bekommt, zahlt der Bürger die Zeche, und wir sind keinen Schritt weiter." Die Gesprächsbereitschaft der Klägerin dürfte gleich Null sein", fürchtet er. Anwalt Zimmermann sieht das anders.

Die Technische Beigeordnete, Martina Stall sagte, der Stadt liege das Gutachten noch nicht vor. Grundsätzlich könne man über einen Ankauf nachdenken. Der Verwaltungs-Vorstand müsse darüber sprechen und schließlich die Politik entscheiden.

(wsc)
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