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Willich Markt-Umbau: Unmut der Händler wächst

Willich · Die CDU hatte zur Bürgerrunde eingeladen. Hauptthema war der Umbau des Willicher Marktplatzes. Daher waren auch einige Händler erschienen, die ihrem Ärger Luft machten, aber auch Lösungsvorschläge machten.

 Seit Februar wird der Marktplatz vor der Pfarrkirche St. Katharina umgebaut. Im Mai soll er fertig sein.

Seit Februar wird der Marktplatz vor der Pfarrkirche St. Katharina umgebaut. Im Mai soll er fertig sein.

Foto: Marc Schütz

„Die Situation ist dramatisch, nicht nur für mein Geschäft“, sagte Markus Panknin, der am Markt 4 sein Schuhhaus hat. Er bezifferte seine Umsatzeinbußen durch den Umbau und durch die Kanalarbeiten rund um den Marktplatz auf 50 bis 60 Prozent. Juwelier und Goldschmied Ha-Jo Heintges sprach gar von einem Umsatzrückgang von bis zu zwei Drittel. Eingangs sprach Willichs Vize-Bürgermeister Guido Görtz, der mit CDU-Bürgerrunden-Leiter Florian Rick in die Gaststätte „En de Hött“ eingeladen hatte, von einer kleinen, aber gemütlichen Runde. Allzu gemütlich wurde es aber nicht, denn die wenigen Händler, die gekommen waren, redeten sich den Frust von der Seele, machten aber auch kreative Vorschläge.

Markus Panknin, der inmitten der Großbaustelle vor seinem Geschäft einen grünen Teppich ausgelegt hat, um auch den älteren Kunden mit ihren Rollatoren den Zutritt zu ermöglichen, graust es vor den dunklen Winterabenden: „Bringt endlich mehr Licht auf den Marktplatz, nutzt die Leerstände zu Treffs oder zur Kultur, damit sich dort mehr Menschen blicken lassen, informiert vor allem die Kunden durch Info-Tafeln an geeigneten Stellen, dass es bald besser wird.“ Sonst würden auch noch die letzten Kunden in die Nachbarorte oder ins Internet abwandern. „Die Menschen kommen nicht, wenn sie in dunkle Löcher gucken.“ Panknin meinte neben dem früheren Café Wermes, das allerdings im Privatbesitz ist, vor allem das markante Wohn- und Geschäftshaus am Markt 1. Aus dem Haus, das der städtischen Grundstücksgesellschaft gehört, hatte sich vor Kurzem der Kinderladen „Bella Bee“ verabschiedet.

Schon seit Monaten hat sich bei weiteren Geschäftsleuten und Gastronomen, etwa Ulrich Keesmakers („Willicher Eishimmel“) oder Franco Tinelli, großer Ärger angestaut. Tinelli kann es nicht nachvollziehen, dass vor allem das kleine Teilstück der Peterstraße, auf dem sein Bistro „Peter 2“ liegt, mehrmals aufgerissen wurde. City-Managerin Christel Holter erklärte dies mit den vielen notwendigen Ausbesserungen und den dort verlegten Leitungen. So werde dort noch in den nächsten vier Wochen ein neuer Regenwasserkanal installiert, danach würden die Hausanschlüsse gelegt. Allerdings liege man trotz des zähen Beginns gut im Zeitplan, könne dann Anfang November mit dem Untergrund und den Pflasterarbeiten auf dem eigentlichen Marktplatz, beginnend bei „Apollo“, beginnen. Christel Holter: „Wir werden den Einweihungstermin am Samstag, 25. Mai, nach dem jetzigen Stand der Dinge einhalten.“

Ha-Jo Heintges sprach die fehlenden Parkplätze an. In diesem Zusammengang monierten die Händler, dass auf den großen Parkplatz im Domgarten nicht hingewiesen werde. Christel Holter sagte ihre weitere Gesprächsbereitschaft und Hilfestellung zu und erinnerte daran, dass das einst angebotene „Baustellen-Büro“ fast gar nicht für Anregungen genutzt und dann auch geschlossen worden sei.

Nun überlegt die Verwaltung, wie während der Großbaustelle mehr Farbe und Licht auf den Platz gebracht werden kann und wie man den Parkplatz im Domgarten schon vor der Installation des angedachten neuen Parkleitsystems besser ausschildern kann. Die CDU selbst regte an, in dem leerstehenden Geschäftshaus Markt 1 Info-Abende mit Kunst und Glühwein zu veranstalten. Andere Parteien könnten sich dem anschließen. Und es gab noch den Vorschlag an den Werbering, schon früher als sonst mit einer vorweihnachtlichen Beleuchtung auf dem Marktplatz zu beginnen. Angeregt wurde schließlich noch die Aufstellung von „Feuer-Tonnen“, verbunden mit einem Stockbrotessen für die Jüngsten.

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