Einkaufen Händler: Opladener Markt verkümmert

Opladen · Kommende Woche gibt der private Betreiber etlicher Leverkusener Märkte einen Zwischenstandsbericht ab.

 Der Marktplatz in Opladen erschien OP-Plus-Fraktionschef Markus Pott gestern wochenmarkttechnisch leerer als üblich.

Der Marktplatz in Opladen erschien OP-Plus-Fraktionschef Markus Pott gestern wochenmarkttechnisch leerer als üblich.

Foto: Markus Pott

Markus Pott hat sich am Donnerstag auf die Sitzung der Bezirksvertretung II am kommenden Dienstag vorbereitet. Ganz praktisch. Er spazierte am Vormittag über den Wochenmarkt. Der ist wie weitere Märkte in der Stadt seit etwas mehr als einem Jahr privatisiert, liegt in den Händen der Marktgilde, die auch in etlichen anderen Städten in Deutschland Märkte betreibt, etwa in der Bundesstadt Bonn.

Ab Montag steht der „Sachstandsbericht Marktgilde“ auf den Tagesordnungen der drei Bezirksvertretungen. Markus Pott findet: „So toll läuft die Betreuung offenbar nicht.“ Nachsatz: „Der Markt schmilzt offenbar.“ Früher sie es auf dem Opladener Wochenmarkt rappelvoll gewesen an Ständen, nun hätten sich beim Besuch Lücken offenbart, die früher nicht da waren.“ Im Textilbereich standen da jetzt etliche große Autos der Beschicker statt Ständen“,  berichtete Pott von seiner Erkundungstour.  Er habe sich unter den Händler umgehört, die Standpreise hätten sich erhöht, hätten einige beklagt, es werde sich nicht gekümmert und konzeptionell habe sich nichts verbessert, fasst der Politiker zusammen. Pott findet auch: „Die Stadt könnte sich trotz Privatisierung etwas intensiver auf dem Markt einbringen.“ Er vermisse generell auf dem Markt „eine individuelle Handhabe“.

Auch unserer Redaktion berichten einige Beschicker, dass sie sich von der Marktgilde nicht gut bereut  fühlten, es laufe zu viel falsch,  und ein richtiges Konzept würden die Betreiber auch nicht anstreben, sagen gleich mehrere Händler am Donnerstag.  „Der Markt werde auf eine minimale Fläche zusammengepfercht“ und „eigene Autos dürfen mittlerweile auch nicht mehr neben den Stand geparkt werden“, berichten sie weiter. Aus Sicherheitsgründen hatte die Stadt vor einigen Jahren die Marktfläche tatsächlich etwa eingeschränkt, etwa im Bereich von der Ladenzeile links vom Platz aus Blickrichtung Fußgängerzone.

Einige Verkäufer merken an, dass viele Kunden nicht mehr kommen würden, auch weil es viel zu wenig Parkmöglichkeiten gibt. Klagen über die Höhe der Standgebühren fallen in den Gesprächen. Ein Beschicker, der seit Jahrzehnten auf dem Markt vertreten ist, seinen Namen aber nicht nennen möchte, sagt: „Ich habe langsam nicht mehr die Geduld, weiter auf Besserung zu hoffen,  es ändert sich ja doch nichts. Der Markt wird weiter verkümmern.“

Nach eigenen Angaben ist das Ziel der Marktgilde, hochwertige und frische Produkte auf den Markt zu holen, dafür arbeite man  bundesweit mit Händlern zusammen. Für eine Stellungnahme schon vor den Sitzungen ab Montag war er für Leverkusen zuständige Ansprechpartner bei der Marktgilde am Donnerstag vorerst nicht zu erreichen. Und auch die Stadt gab sich noch zugeknöpft. Man wolle bei dem Thema nicht vorgreifen,  in der kommenden Woche werde in den Bezirksvertretungen die Politik informiert. Die Sitzungen sind öffentlich.

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