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Staatsschutz ermittelt Busfahrer soll Ukrainerin diskriminiert haben

Neersen · In einem Bus der Linie 36 von Willich-Neersen nach Mönchengladbach soll ein 51-Jähriger Busfahrer eine 34-jährige Ukrainerin diskriminiert und beleidigt haben, als sie das für Geflüchtete kostenlose Mitfahrangebot im ÖPNV nutzen wollte.

 Der Staatsschutz ermittelt in dem Fall (Symbolbild).

Der Staatsschutz ermittelt in dem Fall (Symbolbild).

Foto: dpa/Friso Gentsch

Nach mutmaßlichen diskriminierenden Äußerungen eines Busfahrers gegenüber einer geflüchteten Ukrainerin ermittelt der Staatsschutz der Polizei Mönchengladbach wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Die 34-Jährige gab bei der Polizei an, dass sie am Dienstag, 22. März, gegen 12 Uhr in den Bus der Linie 36 von Willich-Neersen nach Mönchengladbach gestiegen sei und ein Angebot der kostenlosen Fahrt nutzen wollte, das unter anderem im Kreis Viersen besteht. Geflüchtete aus der Ukraine können demnach kostenlos alle Busse und Bahnen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) nutzen. Als kurzfristige Fahrerlaubnis dienen dabei gültige ukrainische Ausweisdokumente, erklärt die Polizei.

Die Frau zeigte dem 51-jährigen Busfahrer deshalb ihren ukrainischen Ausweis vor. Obwohl sich der Fahrer laut Polizei dieser Mitfahr-Regelung durchaus bewusst gewesen sein soll, soll es hiernach zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen sein. Die Ukrainerin sagte aus, dass der 51-Jährige dabei ihr gegenüber Aussagen mit volksverhetzendem Charakter getätigt habe. Die Beleidigungen seien so deutlich gewesen, dass sie auch für jeden mit rudimentären Sprachkenntnissen verständlich gewesen sein sollen, erklärt ein Polizeisprecher. Die 34-Jährige erstattete am Donnerstag, 24. März, Anzeige. Der Staatsschutz bittet Zeugen, die den Vorfall beobachtet und/oder das Gespräch mitgehört haben, sich unter der Rufnummer 02161 290 zu melden. Es geht unter anderem darum, die Beleidigungen, die gefallen sein sollen, zu verifizieren, die aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht werden.

Die NEW teilte mit, dass sie das Verhalten des Busfahrers auf das Schärfste verurteile. „Wir ziehen daraus Konsequenzen. Wir sind darum bemüht, dass sich die Fahrgäste bei uns wohlfühlen und erwarten von unseren Fahrern im Einklang mit unseren Unternehmenswerten Toleranz und Offenheit zu stehen“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Opdenbusch. Vertreter der NEW haben sich bei der betroffenen Frau aus der Ukraine persönlich entschuldigt, heißt es.

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